Samstag, 23. November 2013

Audreys Gedanken zu... Schönen Bildern



 
Die Elemente eines Films sind vielzählig: Soundtrack, Mimik, Geschichte... aber im Großen und Ganzen bestehen Filme aus Bildern. Jeder Film hat seine eigenen Bilder. Sie entfalten ihre individuelle Wirkung und wenn alles gut geht, passen sie ins Geschehen rein. Manche Bilder sind schwarz-weiß, manche bunt. Es gibt grobkörnige, polierte, surreale, nüchterne, staubige, lebendige, dunkle, helle Bilder mit Blaustich, Gelbstich, in der freien Natur aufgenommene, im Studio aufgenommene. Sie sind der Grund warum der Film ein Film ist, denn was wäre der Film ohne seine Bilder?
Was man aber nicht vergessen darf, sind die ganzen anderen Elemente, die den Film erst zu der faszinierenden Kunst machen, allen voran die Geschichte.
 
Also was ist, wenn die Geschichte schlecht ist, aber die Bilder wunderschön? Ist der Film dann trotzdem toll oder können Bilder alleine einen Film nicht tragen auch wenn sie das wichtigste Bestandteil sind?
 
Meiner Meinung nach kann eine Geschichte alleine einen Film tragen. Selbst einem Film mit hässlichen Bildern kann man noch viel abgewinnen, solange die Geschichte stimmt.
Bei einem Film oder auch einer Serie, die außer schönen Bildern nichts berauschendes aufweisen kann, fällt mir die Gut-oder-Schlecht-Frage schon etwas schwerer. Doch woran liegt das? Sind die Bilder vielleicht doch nicht das Wichtigste an einem Film?
Vielleicht liegt es auch daran, dass es einfacher ist schöne Bilder zu schaffen als eine schöne Geschichte. Besonders in der heutigen HD-, Photoshop-, Polierzeit braucht es eigentlich nur eine gute Kamera und die passenden Programme um ein kleines, bildliches Kunstwerk zu zaubern.
Für eine gute Geschichte allerdings braucht man noch immer eine Sache, die sich nicht kaufen lässt: Kreativität. Und das es an der viel zu oft mangelt, ist kein Geheimnis. Es scheint als ob jede Konstellation, jeder Handlungsansatz durchgekaut wäre und das deshalb nur schöne Bilder den Film/die Serie retten könnte. Auch wenn man nicht alles schwarz malen sollte -  es gibt immer noch genug Filme und Serien die etwas Neues erschaffen - stimmt es im Groben schon. Die Bilder werden immer sauberer und die Geschichten immer konventioneller.
 
Der Grund warum ich überhaupt auf die Idee kam, schöne Bilder zu hinterfragen, war die Miniserie Top of the Lake. Sie bot einem nämlich die schönsten Naturbilder, stürzte einen aber zeitgleich in Verzweiflung wegen der unrunden, durschaubaren, nervigen Handlung. Und wenn ich so darüber nachdenke, komme ich auf eine Vermutung, warum schöne Bilder nicht alles sind.
Kunst soll eine Botschaft vermitteln. Vor allem bei Gemälden fällt mir dazu ein, was mir vor einem oder zwei Jahren mal eine Frau auf einer Ausstellung sagte. Sie sagte in etwa, dass jeder die klassischen Gemälde toll findet, weil sie schön aussehen und so anspruchslos sind, das man gar nicht über die Botschaft nachdenken muss. Bei den modernen Gemälden hingegen stoßen  viele dieser Mona-Lisa-Liebhaber an ihre Grenzen, denn das was sie sehen ist keine klassische Schönheit, sondern eine Schönheit und eine Kunst, die sie herausfordert, weil man sie nur begreifen kann, wenn man die Botschaft herausfindet.
Diese wahren Worte kann man mehr oder weniger auf den Film übertragen: Die Bilder können noch so schön sein, wenn sie keine Botschaft (= eine gute Geschichte) enthalten, sind sie blendend, anspruchslos, kurzweilig und unter dem Aspekt der Kunst nutzlos.
 


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