"Saints Row: The Third": 'Ich schlag dich mit meinem Riesendildo zusammen!'
"Äh, ja." Das dürften sich einige denken wenn sie die Überschrift gelesen haben. Leute, die das Spiel kennen, haben jedoch ein Lächeln im Gesicht, denn sie wissen was es damit auf sich hat. Um das für alle anderen klarzustellen, gibt's hier eine kleine Review.
"Saints Row" darf man sich ungefähr wie "GTA" ausmalen. Jedoch viel skurriler. Viel gestörter. Viel perverser. Viel actionreicher. Ja, ich hab's schon angedeutet, das Spiel ist ein total abgedrehter LSD-Trip. Nicht, dass ich LSD mal genommen hätte, doch die Produzenten hatten es bestimmt intus. Dort wo "GTA" sich nämlich Grenzen gesetzt hat, springt "Saints Row" mit Anlauf darüber hinweg und fliegt davon. Wie schon in der Überschrift steht, kann man die Straßen mithilfe von einem Riesendildo unsicher machen. Es gibt natürlich auch die normale, langweilige Waffenauswahl, aber der Dildo gehört einfach erwähnt. Hab ich den Dildo schon miteinbezogen?
Krank geht es schon in der Charaktererstellung los, dort wird es einem ziemlich einfach gemacht sich einen kaputten Protagonisten zu basteln. Und was genau soll man mit seiner Figur machen? Man soll mit seiner Gangsterbande im eigentlichen nur die Kontrolle der Stadt übernehmen. Wäre ja aber zu einfach und zu langweilig wenn es keine anderen Banden geben, und man bei dieser einfachen Storybeschreibung bleiben würde. Die Polizei mischt natürlich auch mit. Und für eine kurze Zeit auch Zombies. Ja Zombies! Sehr amüsant mit reingebracht ins Spiel. Sowieso glänzt man hier durchgehend Ideenreichtum. Die mit Irrwitz gewürzten Missionen versüßen einem die sowieso schon ordentlich zugepackte Story. Erzähltechnisch bleibt man dabei jederzeit auf einem lässigen, und doch ziemlich hoch erhaltendem Level.
Man sieht dem Spiel also einfach an, dass es in erster Linie nur alle Grenzen sprengen wollte, darin hat man die Möglichkeit gesehen ein Spiel zu entwickeln, das man nicht in unzähligen anderen Varianten bekommt. Gedacht, getan, geschafft! "Saints Row: The Third" bleibt einem bestimmt nicht ewig in Erinnerung, doch ist das Spiel die perfekte Stillung der Langeweile und bietet ein verdammt kurzweiliges und cooles Erlebnis.
Bewahre die Galaxie vor den Reapern und fliege mit der Normandy in "Mass Effect 3" in ein episches und unvergleichliches Finale.
Zusammen sind wir durchs Weltall geflogen, haben Planeten gerettet, Komplotte aufgedeckt, Liebschaften geführt, Freundschaften geknüpft, Waffen getestet - die Galaxie gerettet. Wir sind im Finale der Trilogie angelangt, nach unzähligen Stunden rückt das Ende also immer näher, man muss sich immer mehr von den geliebten Charakteren verabschieden, man muss nach vorne springen und die Sache zu Ende bringen. Die Reaper sind da, die Vorboten haben es gesagt, nun stehen die organischen Wesen der Galaxie wiedermal vor der totalen Eliminierung. Nur meine Crew und ich können die ganzen Spezies retten - indem wir sie vereinigen und zusammen gegen den gemeinsamen Feind lenken.
"Im Jahr 2157 entdeckte die Menschheit, dass sie nicht allein im Universum war. Dreißig Jahre später nahm sie einen friedlichen Platz unter Dutzenden anderer galaktischer Spezies ein. Aber über dieser idyllischen Zukunft liegt der finstere Schatten einer dunklen Vergangenheit: Die Reaper, eine Spezies von intelligenten Maschinen, die alle 50.000 Jahre sämtliches organisches Wesen in der Galaxie vernichtet, steht kurz vor ihrer Rückkehr. Die Führer der Galaxie sind durch ihre Unentschlossenheit wie gelähmt und können einfach nicht akzeptieren, dass die Legende von den Reapern tatsächlich wahr ist. Aber ein Soldat hat gesehen das die Legende lebt. Und jetzt hängt das Schicksal der Galaxie ganz allein von [dir] ab."
Entwickler BioWare ist dafür bekannt zu den größten Geschichtenerzählern überhaupt zu gehören, nehmen wir als aktuellen Vergleich die Serie "Game of Thrones", dort liegt der Fokus ganz klar auf den Dialogen, und die werden nach der 3ten Folge hintereinander nicht langweilig, genauso bei "Mass Effect 3", da steckt so viel Liebe drinnen, man macht sich Gedanken darüber wie man den Spieler verzaubern könnte, wie man ihn gefangen nimmt und ihn die Story genießen lässt, so sitzt man hier auf seiner Couch, mit dem Joystick in der Hand, kämpft nicht, sondern unterhält sich lieber mit den Charakteren, redet über Familienprobleme, über Liebe, über den Krieg, über all die kleinen Probleme und Interessen, so verbringt man die meiste Zeit mit Gesprächen, und nicht dem Kampf. Aber natürlich steht auch der Kampf auf einer ganz hohen Stufe, ist nunmal das Final der Mass Effect-Triolgie, ist nunmal das Ende der Normandy und seiner Crew.
Man geht hier nochmal in die Vollen, lässt sich nicht lumpen den Fans ein Highlight zu hinterlassen, die Kämpfe sind spektakulär, adrenalingeladen und machen Spaß, die Beziehung zu den Personen ist einfach einzigartig überwältigend, und auch (Haupt)storytechnisch dreht man nochmal auf, "Mass Effect 3" ist mehr als man anfangs meint, vor allem nach dem 2ten mal durchspielen entdeckt man noch mehr, noch kleinere Details, Details die auf das Finale hindeuten und sagen "tja, ist wohl doch nicht so wie du dachtest", und wenn man an dem Punkt ist wo man eine passende Theorie gefunden hat, will die Gänsehaut gar nicht mehr weggehn, der Mund bleibt offen.
Um die Reaper schlussendlich zu besiegen muss man die Galaxie vereinen, Jahrhundertelang anhaltende Streits schlichten, mit seinen eigenen psychischen Problemen klar kommen und die Wahrheit erkennen. Ich bin schwer beeindruckt, dieser Mix aus Rollenspiel und Shooter ist für mich nun eines meiner Lieblingsspiele, selten wurde ich bei einem Spiel emotional so derbe mitgenommen, dafür schätze ich BioWare, dafür schätze ich "Mass Effect 3", dafür schätze ich Shepard und seine Crew.
Wie es bei mir schon mit dem Western-Genre war, ging es mir genauso mit dem Sci-Fi-Genre, ich konnte ihm nie viel abgewinnen, Klassiker wie "Alien" haben mich absolut kalt gelassen, das Design, die Atmosphäre, all das fand ich nie faszinierend. Nach ein paar Sci-Fi-"Klassikern" hatte ich dann auch keine Lust mehr auf das Genre, bin dann bewusst vielen Filmen aus dem Weg gegangen, ich hätte so auch weitergemacht, bzw. ich würde dem Genre weiterhin skeptisch gegenüberstehen, wenn da nicht zwei kleine Worte wären. Mass und Effect. Kein Film, sondern mal wieder ein Spiel was mir eine neue Welt offenbarte, welches mir eine Welt schmackhaft machte und mein Herz höher schlugen lies. Und das obwohl, wie ich zugeben muss, mich das Spiel anfangs echt kalt gelassen hat, es hat ein paar Stunden Eingewöhnungszeit gebraucht bis ich mich auf das Abenteuer durch die Galaxis eingelassen hatte. Niemals hätte ich weitergespielt wenn ein Freund mich nicht dazu animiert hätte, danke an der Stelle, denn ich hätte sonst eine wirklich epische Geschichte verpasst. Episch in dem Sinne das sie mit einem "Wow" im Munde erlebt wird, aber nicht weil unbedingt etwas innovaties erlebt wird, das Spielprinzip ist klar strukturiert: Held muss den Bösen Feind, der eine Gefahr für das Universum darstellt, auslöschen. Dieses Grundgerüst wurde jedoch wunderbar erweitert, mit spannenden Nebenmissionen, einzigartigen Charakteren, einwandfreien Dialogen, adrenalingeladener Action. Mass Effect 2 ist ein Erlebnis durch und durch, ein Spiel das die Elemente des RPG und des Shooters auf unglaubliche, nicht perfekte, aber unglaubliche Weise vereint.
Um was es in der Geschichte geht? Epic. Nicht nur über das Spiel lesen, sondern einfach die CD kaufen, in die Konsole schmeißen und genießen:
Auf einmal fand ich Sci-Fi toll, aufregend und faszinierend, ich betrachtete es als eine wunderschöne neue Welt mit der ich mich nur zu gerne beschäftigen möchte. Und dazu hat man in Mass Effect 2 die absolute Möglichkeit, denn mit einer ziemlich langen Laufzeit(mit ca. 30 Stunden sollte man rechnen) kann man die Detailverliebtheit von Macher Bioware sehr lange genießen. Vor allem die Dialoge haben es mir angetan, und die damit verbundene Auswahlmöglichkeit der Antworten, man kann sich den Dialog selber zurechtlegen und somit den Verlauf der Geschichte etwas beeinflussen und sich entscheiden ob man den bösen oder den guten Helden spielen möchte. Ebenfalls ein Punkt der zu gefallen vermag: Man darf als Held auch seine Böse seite raushängen lasse, wenn man es denn möchte. Beispiel: Bei einem Verhör kann man entweder gelassen reagieren oder mal handgreiflich werden um die Antworten, die man möchte, schneller zu kriegen. Man kann nicht wirklich entscheiden was am besten am Spiel ist, wenn man an die Geschichte denkt, denkt man auch automatisch an die damit verbundene Musik die verwendet wird(und einfach unglaublich gut ist), die Dialoge erinnern einen immer an die Charaktere - die Charaktere. Der Punkt wo sich Bioware wohl selber übertroffen hat, denn sie besitzen eine beachtliche Persönlichkeitstiefe, und das ist anhand der Menge der Charaktere die man kennenlernt wirklich erstaunlich.
Als Anfänger hat man auch gar keine Probleme reinzukommen, die Tastenbelegungen sind schnell erklärt und dann kann man auch schon Jagd auf Söldner, Aliens und andere Bösewichten machen, die Gefechte sind wirklich spaßig, Explosionen bescheren eine wundervolle Actionatmosphäre die man gar nicht mehr missen möchte. Da das Game aber eben auch auf Zwischenmenschlicher Basis spielt, kann man mit den Persönlichkeiten Freundschaften aber auch Romanzen eingehen. Ja, ihr habt richtig gehört, es gibt Sex! Zwar nur einmal im Spiel(mit wem dürft ihr selber entscheiden), und auch ziemlich zensiert(ist ja nunmal auch kein Porno) doch ist die Idee ziemlich gut, vor allem weil andere Spiele auf sowas keinen großen Wert legen. Ich kann es nicht oft genug erwähnen, die Figuren sind mit das interessanteste am Spiel, jeder hat seine eigenen Abgründe, seine eigenen Wünsche, jeder steht für ein Ideal ein, jeden muss man zu verstehen zu versuchen, jeden möchte man verstehen...ganz Groß wie hier der "Cast" aussieht. Was einem aber mit der Zeit auffällt ist, das da auch hätte mehr gehen können, das Spiel ist viel zu klar konstruiert, man muss z.B. Person XY in sein Team holen, und für diese Person dann noch eine so genannte "Loyalitätsmission" machen damit sie dir wohl gesinnt sind, so "arbeitet" man einfach jeden ab. Oder es wiederholen sich ständig Dialoge, bis man neue freigeschaltet hat können schonmal Stunden vergehen, da kommt Frust auf wenn man extra zu Person XY rennt und man immer wieder: "Ich bin gerade beschäftigt, lassen sie uns später reden" hört.
Aber das sind Sachen die man erst nach dem 2ten oder 3ten mal durchspielen merkt(ja, ME2 ist perfekt zum mehrfachdurchspielen konzipiert), beim ersten Mal stimmt einfach (fast) alles, ein Erlebnis wie es sein sollte, echtes "Spiel"filmkino der extraklasse, ein Weltraumepos wie man es noch zuvor durchlebt hat, man wird auf die Probe gestellt und man erfährt, so komisch sich das nun auch anhören mag, eine Menge über sich selbst, denn die Entscheidungen die man treffen muss, regen desöfteren zumnachdenken an.
Nathan Drake, der Indiana Jones der Spielewelt. Das ist der
Grund warum ich mir das Spiel besorgt habe, überall wird einem ein interaktives
Abenteuer á la Indy versprochen. Das kann ich gleich zu Anfang sagen: Jeder
Indy Fan der eine Konsole zu Hause stehen hat sollte, nein, muss sich an diese
Reihe bzw. diesen ersten Teil der (bis dato) Trilogie machen. Nathan Drake ist
zwar nicht Indy, logisch da niemand Indy nachmachen kann, doch ist er genau aus dem gleichen Holz
geschnitzt und spielt zumindest Geschichtentechnisch auf dem gleichen Level.
Sollte es dazu kommen das die Reihe verfilmt wird, wovon ich schwer ausgehe(das
Geld muss fließen!), kann man natürlich noch besser vergleichen. Aber nun mal weg von Indiana Jones, nur mit ihm in ein Bild
gedrängt zu werden hat Nathan nicht verdient, der Schatzjäger hat es faustdick
hinter den Ohren und dank seiner verdammt coolen und glaubwürdigen
Charakterzeichnung ist das Spiel ein unvergessliches Spieleerlebnis. Was treibt der Kerl eigentlich? Wie gesagt, er ist Schatzjäger,
doch was für eine Art Schatz jagt er denn? Den heiligen Gral? Excalibur? Sucht
er vielleicht nach Atlantis? Nein, es geht um etwas das wohl nur die
Geschichtsfanatiker kennen dürften, Nathan macht sie auf die Suche nach El
Dorado, der Goldenen Stadt. Die Fährte
zu dem Schatz nimmt er auf als er den Sarg seines Nachfahrens Sir Francis Drake
birgt, in dem ist lediglich sein Tagebuch zu finden. Das aufregende Abenteuer
und somit auch die Suche beginnt. Bevor ich weitermache, muss ich erstmal mich und natürlich auch euch in die richtige Stimmung bringen:
Die Legende von El Dorado ist auch in Wirklichkeit
vorhanden, Existenzbeweise gibt’s ebenfalls, ebenso wie den englischen
Freibeuter Sir Francis Drake. Doch natürlich bleibt es nicht nur bei der Suche,
vor allem bleibt’s bei keiner ruhigen Suche, ganz der Manier des Genres pfuschen
andere, nicht so nett gesinnte „Forschungsteams“ dazwischen, verblüffende
Entdeckungen lauern an jeder Ecke. Man kombiniert funktionierende Elemente, in der
Third-Person- Ansicht ballert und rätselt man sich Richtung El Dorado,
Eingewöhnungszeit gibt es in zweierlei Hinsichten nicht. Zum einen ist die
Steuerung selbst für Spielanfänger(„Uncharted“ war treffenderweise auch noch
mein erstes Spiel für die PS3) sehr leicht zu lernen, bereits nach der ersten
Spielstunde dürften die Bewegungen locker von der Hand fallen. Zum anderen
fesselt die Geschichte sofort, kein ödes Rumgeplänkel, man ist sofort im Geschehen und weiß gar
nicht recht wie einem geschieht. Die Charaktere, es gibt nämlich nicht nur
Nathan, gewinnt man sofort gerne, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht
sonderlich außergewöhnlich erscheinen. Es gibt, wie immer darf keine Frau
fehlen, die Reporterin Elena Fisher und Nathans Freund Victor Sullivan.
Antagonisten gibt’s ebenfalls ein paar, doch sind diese nicht so erwähnenswert,
vor allem weil ich sie für meinen Teil nicht äußerst faszinierend oder gar
erinnerungswürdig halte. Das genaue
Gegenteil trifft auf die Gegner zu die erst im späteren Verlauf dazu kommen,
aber soll ich Spoilern, soll ich es tun?
Ich tu es einfach mal und setz hier
und jetzt für die nächsten Zeilen eine SPOILERWARNUNG: Denn in Uncharted geht
nicht alles mit rechten Dingen zu, das merkt man spätestens dann wenn Dämonen
einem am Arsch hängen. Denjenigen die weitergelesen haben und das Spiel noch
spielen wollen hab ich vielleicht den Schock genommen den sie sonst bei der
Entdeckung bekommen hätten, aber glaubt mir, das ist kein Verlust. Sobald die
netten Kerlchen mit in den Spielverlauf einsteigen wandelt sich das sonst von
der Dschungelatmosphäre ernährende Spieleerlebnis in einen kleinen Horrorschocker,
für Schisser wie mich genau das Falsche. Ich bin da wirklich sehr empfindlich
und hab da schwere Minuten erlitten. Dank der hochauflösenden Bildqualität
kriegt man den Schrecken auch noch in HD präsentiert. Wie es jedoch dazu kommt
das Dämonen auftauchen verrate ich nicht, denn das würde sehr viel Spaß
wegnehmen. Schlecht rüberkommen tut es nicht mal, das habe ich zumindest im
Nachhinein gemerkt.
SPOILER ENDE.
Ein paar Worte hatte ich zu der Spielewelt schon verloren,
wie gesagt ist das Design umwerfend(für mich PS3-Jungfrau damals ein tolles
Erlebnis), die einzigartige Atmosphäre und die Liebe zum kleinsten Detail sind
eine pure Freude, da hat sich Naughty Dog nicht lumpen lassen. Typisch für so
ein Spiel gibt es keine offene Welt, man läuft schnurstracks seine Geschichte
ab, ist für diese Spieltypische Art aber auch in Ordnung, doch da ich ein
Liebhaber der Open-World Games bin, wäre ich gerne mal durch den Dschungel
gerannt. Und wenn ich so recht überlege, hätte das bei dem Spiel auch
funktionieren können, aber nun gut, das wäre ziemlich viel Arbeit gewesen. Die Schwierigkeitseinstellung ist ebenfalls optimal, „Normal“ ist auch wirklich normal und
fordert dem Spieler nicht zu wenig, aber auch eben nicht zu viel ab. An dieser
Stelle muss ich auch mal die künstliche Intelligenz loben, die Gegner agieren
nicht zu dämlich, gehen in Deckung, versuchen mich von der Seite anzugreifen
etc. Kleine Patzer gibt’s aber auch hier, manchmal stehen Gegner ohne jegliche
Reaktion rum und warten nur darauf eine Kugel verpasst zu kriegen.
Kampfoptionen gibt’s ebenfalls, die altbewährten „Hau drauf!“ und „Schieß
drauf!“ Aktionen befördern einen durch den Dschungel, dazu kriegt man eine
nette Waffenauswahl, aber eben auch nicht so ausufernd wie bei Spielen wie Call
of Duty. Was Uncharted sehr authentisch macht ist, das Nathan all das tun kann was man
auch machen können sollte, neben Sachen wie klettern kann er auch schwimmen,
und schwimmen ist in einem Spiel nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit.
Ebenfalls gibt’s keine unsichtbaren Wände, wenn man auf den Abgrund zuläuft
fällt man auch rein. Bei manchen Stellen ärgerlich, doch immer noch
realistischer als wenn man gegen etwas Unsichtbares läuft. Gegner gibts zahlreiche, manchmal so viele das man sich fragt wo die sich die ganze Zeit auf der kleinen Insel verstecken konnten, doch regt das einen eigentlich nur auf wenn man kurz bevor man eine Salve überstanden hat, stirbt und nochmal alles neu machen darf.
Uncharted ist bestimmt nicht frei von Fehlern, ein einziger
Höhepunkt ist das Spiel ebenfalls nicht, auch sitzt man nicht allzu lange an
dem Game, dennoch bietet es kompakten Spaß mit einer wirklich packenden
Story(über die ich bewusst nicht sehr viel verraten habe) und einen
sympathischen und vor allem "echten" Helden. Bin gespannt wie die nachfolgenden Teile sind, steigern
darf man sich gerne, doch zu Recht wird auch der erste Teil so hoch gehandelt.
Indy wäre stolz auf seinen „Sohn“, denn er hat die Thematik des
Ärchaologieabenteuers herausragend umgesetzt.
Kennt ihr das, wenn man auf etwas gar keine Lust hat, obwohl
man es noch gar nicht ausprobierte? Manchen geht es so mit bestimmten Essen,
mit Veranstaltungen jeden Ausmaßes – und auch mit Filmen. Ich konnte nie etwas
mit dem Western-Genre anfangen, und das obwohl ich mich nie wirklich ran gewagt
habe, es klang immer so öde, so veraltet, so monoton. Doch hab ich jetzt eine
andere Meinung, nein, nicht weil ich mich endlich mal an einen Western
von ClintEastwood gewagt
habe, sondern weil ich dem Genre auf der PS3 näher gekommen bin. Und mit näher
gekommen meine ich dass ich dem Western in die Arme gesprungen bin und ihm
meine Liebe gestanden habe. Dank „RedDeadRedemption“ und John
Marston ist es geschehen, mir wurde eine wunderschöne, alte Welt vorgestellt
die ich so schnell nicht mehr gehen lassen werde, in eine Welt wo man mit Lasso
und Revolver auf seinem Pferd den Klein- und Großganoven hinterherjagt, in
einer Welt wo man nicht als Schreibtischhengst sondern Kopfgeldjäger seinen
Unterhalt verdient, in einer Welt…ach schaut hier erst mal rein und ihr seht
was ich meine:
Kaum fängt das Spiel an wird man auch schon niedergeschossen. „Na toll, das ist ja ein Held.“ ist wohl einer der
ersten (und schlussendlich dümmsten) Gedanken die man über seine Figur, seinen
Partner haben könnte. Er wacht in einer fremden Hütte auf, verpflegt und nicht
tot. Als Retterin stellt sich BonnyMcFarlane vor,
und dann erzählt der Revolverheld namens John Marston auch schon was das alles
auf sich hat: Seine alte Bande hat ihm im Stich gelassen, daraufhin beschloss
er der Regierung, die die Bande schon so lange auf den Fersen ist zu helfen –
aber das tut er nicht aus freien Stücken, seine Familie wurde von den Beamten
entführt und er kriegt sie erst zurück wenn er seine Bandenmitglieder „verrät“
und ausliefert. Doch dafür muss er sie erst mal finden, was gar nicht so
einfach ist. Hört sich beim ersten Mal nicht sonderlich außergewöhnlich an, das
gebe ich zu. Doch nach etwas hört es sich auf jeden Fall an: Nach einem tollen
Abenteuer.
Zwar musste auch ich als Nicht-Westernfan erst mal überzeugt werden(das wurde
ich nach den ersten zwei Spielstunden schon), doch wird man sofort von dem umwerfenden
Design und der mehr als realistischen Welt verblüfft, was sich Rockstar Games hier geleistet hat ist einmalig. Das
Spielprinzip darf man sich wie bei GTA(die Reihe dürfte wohl jedem bekannt
sein) vorstellen, man verfolgt natürlich den roten Faden und möchte das John
Marston wieder glücklich wird, doch erledigt währenddessen eine Menge Quests die man von Leuten kriegt denen man immer
wieder über den Weg läuft, mal soll man nur durch die Prärie reiten um Blumen
zu pflücken, mal darf man der netten Farmerin beim
Pferdezureiten helfen, oder man muss auch mal den Revolver zücken und
verschwundene oder entführte Personen retten. Wenn man mal keine Lust auf
Menschen hat kann man auch einfach mit seinem treuen Pferd losziehen und jagen
gehen, zwar bringt Jagden in dem Sinne nichts(Geld hat man im Laufe des Spiels
genug), doch Spaß sollte es einigen machen. Wenn man sich aber gar nicht groß
bewegen möchte, kann man sich an verschiedenen Minispielen versuchen, da wären
unter anderem meine Favoriten: (Würfel)Poker, BlackJack oder auch die guten alten Duelle.
„RedDeadRedemption“ ist ein Open-World-Game der
Extraklasse, manchen wird die Natur vielleicht etwas zu einseitig sein, doch
ist das nun mal der Wilde Westen, da gibt’s auch Erdenfleckchen ohne Technologien
und Häuser. Und selbst eine ruhige Erkundungsreise durch die Gefilde des Spiels
endet meist in einem kleinen Abenteuer, denn es tauchen immer wieder Leute auf
die deine Hilfe benötigen. Den Multiplayermodus(der
nur Online zu spielen ist) konnte ich leider noch nicht antesten, doch die Vorstellung Online mit einer Bande
loszuziehen ist sehr reizvoll.
Man hat sich auch nicht lumpen lassen
um den Charakter, den man spielt, interessant zu gestalten. John Marston
erzählt nicht viel über sich, das meiste von ihm erfährt man von anderen
Schlüsselfiguren. Man fragt sich immer wieder wie dieser von grundauf sympathische Kerl mal auf der schiefen
Bahn sein konnte. Doch da man selber den Controller in der Hand hat, und nicht
Mr. Marston, kann man auch mal ein Massaker veranstalten. Das bleibt jedoch
nicht ohne Folgen, zum einen wird man ganz wie in GTA von der Polizei
verfolgt(hier sind’s Marshall`s und deren Deputy`s)
und kann verhaftet bzw. erschossen werden. Außerdem schadet es der eigenen
Ehre, wenn man sich eine hohe Ehre, durch eben nette Taten, erarbeitet, wird
man von der Bevölkerung und den Marshalls großzügiger behandelt, wenn der
Ehrenbalken in den Minusbereich sinkt, trifft man auf auf spöttische Blicke,
auf Sicherheitsbeamte die schneller den Revolver zücken als üblich – aber auch
auf andere Banden die dich dann mit offenen Armen und nicht mit vorgehaltener
Waffe empfangen. Es ist also eine Entscheidung der eigenen Moral, wer mal den
Frust rauslassen möchte, kann sich auf die dunkle Seite begeben und den Zorn
der Gesellschaft auf sich richten, die Haupthandlung wird davon nicht
beeinträchtigt.
Da „RedDeadRedemption“, wie ich bereits sagte, ein Open-World-Game ist, kann es auch mal dazu kommen das man
längere Strecken auf dem Rücken seines Pferdes verbringen muss. Wer das genießt
– schön. Doch für alle anderen gibt es auch ein Schnellreisesystem in bereits
entdeckte Städte und Außenposten. Dies geschieht durch die Postkutsche, man
kann dann die Reise überspringen, oder mit dem netten Mann der das Gefährt steuert
plaudern. Natürlich ist es bequemer einfach auf X zu klicken und zu
überspringen, doch sollte man auch einfach mal den Gesprächen zuhören die immer
wieder ausgelöst werden, man erfährt so viel Informatives und lustiges, die
Dialoge sind wirklich IMMER ein Genuss. Was noch besser als die Dialoge an sich
sind, sind die Personen die sie aussprechen. Dieses Spiel kommt schon alleine
wegen den Charakteren in den Gameolymp, was
hier für Persönlichkeiten entwickelt wurden ist ganz großes Kino in Spielform, wirklich
jede Figur hat eine eigene und interessante Geschichte zu erzählen, jede hört
man sich gerne an. Und wenn man sich mal einige Gespräche gegönnt hat, merkt
man wie dicht das alles überhaupt gestrickt ist. Beinahe alle Charaktere haben
etwas miteinander zu tun, und das ist anhand der Fülle der Personen gar nicht
einfach zu machen.
Ich bin begeistert gewesen, man hat Liebe zum Detail
bewiesen und wollte dem Spieler was für sein Geld bieten. Rockstar hat das Wort
„Authenzität“ auf eine ganz neue Weise verinnerlicht.
Es werden einem auch kaum Grenzen gesetzt, ich habe ja schon erwähnt was für
Möglichkeiten man als John Marston alles hat, aber was ich noch nicht wirklich
angesprochen habe ist das Thema „Gefechte“. Die Auseinandersetzungen, und
glaubt mir das sind nicht wenige die man im Laufe der Geschichte durchstehen
muss, sind absolut genial gemacht worden, man muss Strategie, Taktik und ein
ruhiges Händchen beweisen, Genauigkeit ist Trumpf, wenn du dem Gegner in die
Arme schießt lässt er die Waffe fallen, in die Beine dann fliegt er hin, in den
Kopf…naja ihr wisst schon. Um besser zu
zielen gibt es die, ich kann es als meine Lieblingsfunktion bezeichnen, „DeadEye“-Funktion. Mit
ihr könnte ihr für einen bestimmen Zeitraum das Geschehen verlangsamen und mit eurem Zielvisier
bestimmte Punkte markieren die angeschossen werden sollen nachdem ihr die Slowmotion wieder abbrecht. Damit kann
beträchtlich viel Schaden anrichten, und schick sieht
es auch noch aus. Was noch schicker aussieht?
Die vielen Möglichkeiten jemanden umzubringen, sich selber umzubringen, sich
und sein Pferd umzubringen…jaja, hört sich
ziemlich brutal an, ist aber in Wirklichkeit eher witziger als blutrünstig, es
gibt da wirkliche viele nette Ideen wie man Unsympathen aus
dem Weg schaffen kann.
Es ist auch wirklich toll das das Spiel keine deutsche Synchro(keine Angst, Untertitel sind vorhanden) hat,
die englische Sprachausgabe haucht den Charakteren erst wirklich leben ein,
verdeutlicht die außergewöhnliche Atmosphäre. Wenn wir schon mal bei der
Atmosphäre sind spreche ich auch gleich mal die Musik im Spiel an: Sehr ruhig.
Das fällt einem sofort auf. Sehr ruhige Musik die sich in Gefechten aber
dramatisch aufspielt. Auch ist sie nur Instrumental, bis auf zwei Lieder(die
auch wirklich je nur einmal gespielt werden) hört man keine Sänger/in. Das
finde ich schade, denn die gesungenen Lieder die man zu bestimmten Zeitpunkten
vorgespielt bekommt, lösen unglaubliche Gänsehautmomente aus.Technisch kann ich Rockstar Games gar
nichts ankreiden, sowohl das Steuersystem als auch die Kameraverfolgung war zu
jeder Zeit 1a, der Schwierigkeitsgrad „Normal“
ist für Einsteiger ideal, es ist keineswegs zu einfach, man wird desöfteren den
Schriftzug „TOT“ betrachten müssen, doch ist alles machbar und somit verzweifelt
man gar nicht bis selten.
Addon: UndeadNightmare
Mit dem Addon „UndeadNightmare“ hat Rockstar Games eher seine komische, selbstironische Seite
raushängen lassen, hier taucht man in eine Welt mit einer bedrückenden
Atmosphäre und einer Armee Zombies – begleitet von einer Tüte Humor ein. Auch
hier hat man sich nicht zurückgelehnt, das Design bleibt weiterhin
ausgezeichnet, die Zombies an sich sind wirklich creepy und
für schwache Gemüter wird es anfangs schwer sich den Horden der Untoten zu stellen. Die Dialoge an sich sind Klasse, zwar nicht auf
diese Weise Klasse wie
sie es im Hauptspiel sind, doch nimmt man sich hier absolut nichts ernst. Das
darf man sich ungefähr wie in „ShaunoftheDead“ vorstellen(wer den Film noch nicht kennt:
Nachholen!), der Gruselfaktor harmoniert
einfach ideal mit den spaßigen Sprüchen. Die Geschichte ist zwar nicht so
einnehmend wie die des Hauptspiels, doch lädt das Addon für
einen kurzweiligen Spielspaß mit alten Bekannten ein. Einziger Kritikpunkt
meinerseits ist, dass man hier wirklich nur am Schießen ist. Irgendwann
verläuft alles nach dem gleichen Prinzip – einen gewissen Spaß macht es erst
wenn man herausfindet was man so alles mit den Zombies anstellen kann.
Einzigartig sind hier auch die sogenannten Fabelwesen,
da wären unter anderem die 4 Pferde der Apokalypse, die nebenbei gesagt sehr
toll designt wurden, und andere
typische Wesen wie man sie aus Geschichten kennt, wie z.B. Bigfoots, Einhörner…
Alles in allem eine rundum gelungene Erweiterung in der man eine Menge Spaß mit
John Marston und Co. hat, diesesmal eben auf eine etwas andere Weise.
Ich könnte wirklich stundenlang von dem Spiel erzählen denn „RedDeadRedemption“ strotzt vor tollen Details und nicht enden
wollenden Überraschungen, das kann man im Grunde gar nicht alles aufzählen, das
muss man erleben. Was Rockstar Games hier
fabriziert hat ist ein Spiel, man kann es einfach nicht anders umschreiben, der
Superlative, ein Meisterwerk in jeder seiner Zellen. Man kriegt eine einnehmende, actionreiche,
rührende Geschichte, eine Geschichte verziert mit Sequenzen die direkt aus der
Fabrik „Hollywood“ kommen könnten. Jeder der die PS3 sein eigen nennen darf:
KAUFEN! Muss man gespielt haben, das ist die Zukunft der Spielewelt, so und
nicht anders wird eine Geschichte erzählt. Ich bin gespannt wer und was dieses
Spiel toppen wird.