Freitag, 9. März 2012

Kino in Spielform:


Mass Effect 2

Wie es bei mir schon mit dem Western-Genre war, ging es mir genauso mit dem Sci-Fi-Genre, ich konnte ihm nie viel abgewinnen, Klassiker wie "Alien" haben mich absolut kalt gelassen, das Design, die Atmosphäre, all das fand ich nie faszinierend. Nach ein paar Sci-Fi-"Klassikern" hatte ich dann auch keine Lust mehr auf das Genre, bin dann bewusst vielen Filmen aus dem Weg gegangen, ich hätte so auch weitergemacht, bzw. ich würde dem Genre weiterhin skeptisch gegenüberstehen, wenn da nicht zwei kleine Worte wären. Mass und Effect. Kein Film, sondern mal wieder ein Spiel was mir eine neue Welt offenbarte, welches mir eine Welt schmackhaft machte und mein Herz höher schlugen lies. Und das obwohl, wie ich zugeben muss, mich das Spiel anfangs echt kalt gelassen hat, es hat ein paar Stunden Eingewöhnungszeit gebraucht bis ich mich auf das Abenteuer durch die Galaxis eingelassen hatte. Niemals hätte ich weitergespielt wenn ein Freund mich nicht dazu animiert hätte, danke an der Stelle, denn ich hätte sonst eine wirklich epische Geschichte verpasst. Episch in dem Sinne das sie mit einem "Wow" im Munde erlebt wird, aber nicht weil unbedingt etwas innovaties erlebt wird, das Spielprinzip ist klar strukturiert: Held muss den Bösen Feind, der eine Gefahr für das Universum darstellt, auslöschen. Dieses Grundgerüst wurde jedoch wunderbar erweitert, mit spannenden Nebenmissionen, einzigartigen Charakteren, einwandfreien Dialogen, adrenalingeladener Action. Mass Effect 2 ist ein Erlebnis durch und durch, ein Spiel das die Elemente des RPG und des Shooters auf unglaubliche, nicht perfekte, aber unglaubliche Weise vereint. 


Um was es in der Geschichte geht? Epic. Nicht nur über das Spiel lesen, sondern einfach die CD kaufen, in die Konsole schmeißen und genießen:


Auf einmal fand ich Sci-Fi toll, aufregend und faszinierend, ich betrachtete es als eine wunderschöne neue Welt mit der ich mich nur zu gerne beschäftigen möchte. Und dazu hat man in Mass Effect 2 die absolute Möglichkeit, denn mit einer ziemlich langen Laufzeit(mit ca. 30 Stunden sollte man rechnen) kann man die Detailverliebtheit von Macher Bioware sehr lange genießen. Vor allem die Dialoge haben es mir angetan, und die damit verbundene Auswahlmöglichkeit der Antworten, man kann sich den Dialog selber zurechtlegen und somit den Verlauf der Geschichte etwas beeinflussen und sich entscheiden ob man den bösen oder den guten Helden spielen möchte. Ebenfalls ein Punkt der zu gefallen vermag: Man darf als Held auch seine Böse seite raushängen lasse, wenn man es denn möchte. Beispiel: Bei einem Verhör kann man entweder gelassen reagieren oder mal handgreiflich werden um die Antworten, die man möchte, schneller zu kriegen. Man kann nicht wirklich entscheiden was am besten am Spiel ist, wenn man an die Geschichte denkt, denkt man auch automatisch an die damit verbundene Musik die verwendet wird(und einfach unglaublich gut ist), die Dialoge erinnern einen immer an die Charaktere - die Charaktere. Der Punkt wo sich Bioware wohl selber übertroffen hat, denn sie besitzen eine beachtliche Persönlichkeitstiefe, und das ist anhand der Menge der Charaktere die man kennenlernt wirklich erstaunlich.


Als Anfänger hat man auch gar keine Probleme reinzukommen, die Tastenbelegungen sind schnell erklärt und dann kann man auch schon Jagd auf Söldner, Aliens und andere Bösewichten machen, die Gefechte sind wirklich spaßig, Explosionen bescheren eine wundervolle Actionatmosphäre die man gar nicht mehr missen möchte. Da das Game aber eben auch auf Zwischenmenschlicher Basis spielt, kann man mit den Persönlichkeiten Freundschaften aber auch Romanzen eingehen. Ja, ihr habt richtig gehört, es gibt Sex! Zwar nur einmal im Spiel(mit wem dürft ihr selber entscheiden), und auch ziemlich zensiert(ist ja nunmal auch kein Porno) doch ist die Idee ziemlich gut, vor allem weil andere Spiele auf sowas keinen großen Wert legen. Ich kann es nicht oft genug erwähnen, die Figuren sind mit das interessanteste am Spiel, jeder hat seine eigenen Abgründe, seine eigenen Wünsche, jeder steht für ein Ideal ein, jeden muss man zu verstehen zu versuchen, jeden möchte man verstehen...ganz Groß wie hier der "Cast" aussieht. Was einem aber mit der Zeit auffällt ist, das da auch hätte mehr gehen können, das Spiel ist viel zu klar konstruiert, man muss z.B. Person XY in sein Team holen, und für diese Person dann noch eine so genannte "Loyalitätsmission" machen damit sie dir wohl gesinnt sind, so "arbeitet" man einfach jeden ab. Oder es wiederholen sich ständig Dialoge,  bis man neue freigeschaltet hat können schonmal Stunden vergehen, da kommt Frust auf wenn man extra zu Person XY rennt und man immer wieder: "Ich bin gerade beschäftigt, lassen sie uns später reden" hört.


Aber das sind Sachen die man erst nach dem 2ten oder 3ten mal durchspielen merkt(ja, ME2 ist perfekt zum mehrfachdurchspielen konzipiert), beim ersten Mal stimmt einfach (fast) alles, ein Erlebnis wie es sein sollte, echtes "Spiel"filmkino der extraklasse, ein Weltraumepos wie man es noch zuvor durchlebt hat, man wird auf die Probe gestellt und man erfährt, so komisch sich das nun auch anhören mag, eine Menge über sich selbst, denn die Entscheidungen die man treffen muss, regen desöfteren zumnachdenken an.

9.5/10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen