Samstag, 3. August 2013

Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger

"Es herrscht Aufruhr im Galaktischen Senat. Mehrere tausend Sonnensysteme haben ihre Absicht erklärt, aus der Republik auszutreten.

Diese Separatisten, unter der Führung des mysteriösen Count Dooku, machen es der kleinen Gruppe von Jedi-Rittern schwer, Frieden und Ordnung in der Galaxis aufrecht zu erhalten.

Senatorin Amidala, ehemals Königin von Naboo, kehrt in den Galaktischen Senat zurück, um an einer Abstimmung teilzunehmen, die über die umstrittene Aufstellung einer Armee der Republik zur Unterstützung der unterlegenen Jedi entscheiden soll..."

(2002) / OT: Star Wars - Episode II:  Attack of the Clones / US / Laufzeit: ca. 142 Minuten / FSK: 12 / Action, Sci-Fi, Fantasy
Die Episode, die schon einer Romanze gleich kommt. Wie Episode I ein Unterfangen, welches eher nicht auf freudige Fans gestoßen ist, doch eines, das hat einfach sein müssen. Das was ich im Vorgänger vermisst habe, wird hier schon mal etwas nachgeholt: Anakin macht einen gewaltigen Schritt in seiner Entwicklung und wirkt somit auch unglaublich interessanter. Da muss ich dann auch gleich mal einwerfen, dass mir Hayden Christensen als Besetzung sehr gut gefällt, es fühlt sich manchmal zwar nach etwas zu viel Overacting an, doch ansonsten stellt er die Figur des jungen Jedi-Schülers für mich perfekt dar. Die anfangs erwähnte Romanze, die sich zwischen ihm und Amidala (Natalie Portman) anbahnt, finde ich ebenfalls schön ins Geschehen eingeflochten. Diese Geschehnisse sind vor allem wichtig, um in Episode III die weiteren Handlungen (teilweise) nachvollziehen zu können. Außerdem schadet der Saga etwas Romantik (die etwas Soapmäßig ist, ja) kein bisschen, ebenso sieht es mit dem Humor aus. Den hat man in Episode I ja etwas zu oft benutzt, hier jedoch wirkt das meiste passend und kaum störend. Jar Jar Binks hat kaum noch Screentime, dürfte wohl einer der wenigen Gründe dafür sein.

Auch hier wird storytechnisch nicht tief in die Trickkiste gegriffen, kurz zusammengefasst versammelt Bösewicht Count Dooku eine Separatistenbewegung um sich, um den Jedis und der Republik den Gnadenstoß zu verleihen. Die geben aber nicht so leicht auf, stellen ihre eigene Armee auf und es kommt zu den Beginnen der Klonkriege. Im Endeffekt also ein knapp 2 1/2 stündiges Filmchen, in dem die Lichtschwerter rasseln und einem Laserschüsse um die Ohren fliegen. Und doch wird diese Episode nicht zu unrecht als die romantischste bezeichnet.

Gehen wir die Punkte mal kurz durch: Die Klonkriege. Nett inszeniert, da kann man mit guten Choreographen nicht viel verkehrt machen. Zum Glück hatte man diese. Action gibt's also dicke pralle, man hat wie im Vorgänger auf den optischen Effekt gebaut. Funktioniert. Teilweise. Denn selbst ein gut eingefädelter Actioner wird nach 2 Stunden Laufzeit etwas langweilig. Aber es gibt ja auch die bereits erwähnte Liebesbeziehung (bzw. deren Anfang) zwischen Anakin und Amidala. Man kann von der Einführung halten was man will, sie war etwas schnulzig, doch im Endeffekt hat (gespielte) Liebe so auszusehen. Ebenso war es verdammt wichtig, um Anakins Werdegang weiter verstehen zu können. Er lernt zu lieben, das erste mal seitdem er seine Mutter verlassen musste, lernt einen Menschen kennen, der eine noch intensivere Verbindung zu ihm aufbauen kann, als Obi-Wan (Ewan McGregor) je könnte. Mit dem Tod seiner Mutter, die er kurz davor noch retten möchte, wird aber auch zeitgleich eine krasse Parallele aufgebaut und es erwacht das größte Stück seiner bösen Seite. Das man so etwas nicht einfach so vergisst, ist klar. Sein erster Wutausbruch wird dann auch schon mit dem Gemetzel an den Mördern seiner Mutter deutlich. Ein wahrer Jedi hätte wohl selbst in dieser Situation einen kühlen Kopf bewahrt (ich verweise einfach mal auf Episode IV und Luke).

"Eines Tages werde ich der mächtigste Jedi aller Zeiten sein!" 

Obi-Wan, einer meiner absoluten Lieblingsfiguren, musste leider etwas aus dem Fokus treten. Er macht sich zwar auf den Weg um die wichtige Klonarmee zu entdecken, doch hat er insgesamt den vielen Kämpfen und Anakins Weiterentwicklung weichen müssen. Interessant auch die Beziehung zwischen den Beiden, jetzt wo Obi-Wan Anakins Meister ist, sollte eigentlich eine dichte Vertrauensbasis geschaffen worden sein. Doch wahre Worte werden zwischen den beiden hier nur selten gesprochen, er redet lieber mit Amidala darüber, wie sehr Obi-Wan ihn in seiner Ausbildung einschränkt, anstatt es ihm zu sagen. Doch auf der anderen Seite hätte er wohl sofort gemerkt, wie machtgierig er geworden ist, wenn er offen gegenüber ihm gewesen wäre.


Obi-Wan Kenobi: "Anakin, warum denke ich, dass du mein Tod sein wirst ?"

Anakin Skywalker: "Sagt so etwas nicht. Ihr wart doch immer wie ein Vater für mich."

Obi-Wan Kenobi: "Warum hörst du dann nicht auf mich?"

Anakin Skywalker: "Das versuche ich." 
(Ein Dialog der, auch wenn er ziemlich konzipiert wirkt, einen mächtigen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Vor allem eben wegen den vorblickenden Geschehnissen in Episode III und IV)

Interessant ist aber schon wie sich das Ganze nun entwickelt, die Jedi-Ära neigt sich dem Ende zu, und die Siths treten langsam aber sicher wieder mit größeren Schritten in den Vordergrund. Count Dooku (Christoper Lee) als erster richtiger Vertreter der Sith (Darth Maul ist ja so eine Sache für sich) bietet schon mal einen interessanten Einblick in den Kopf eines eben solchen bösen Lords. Wobei Dooku noch einer der charmantesten Bösewichte ist, dass muss man ihm lassen. Ein Highlight war auch auf jeden Fall der Kampf zwischen ihm und Yoda. 

Episode II, der Mittelteil, wenn man so will der entscheidende der neuen Trilogie, reduziert zu vieles leider auf die Kämpfe, anstatt einen wirklich heftigen Umbruch, der Republik und der einzelnen Charaktere, zu zeigen. Ich meine, genau hier wird er Anfang des Zerfalls der Galaxis, so wie man sie bisher kennt, deutlich gemacht (bzw. hätte deutlich gemacht werden müssen). Bis auf Anakin wurde auch kaum eine Figur wirklich beleuchtet, aber da möchte ich mal nur bedingt meckern, denn Anakins Fokus hatte ich mir auch gewünscht. 

 "Seit du wieder in mein Leben eingetreten bist, sterbe ich jeden Tag ein wenig." 

Im Endeffekt ist es so wie in Episode I: Das Auge hat Spaß und dennoch ärgert man sich über das verschenkte Potenzial, welches hier wirklich zu Hauf liegt. Und wiedereinmal hat das Ende so einiges rausgerissen, so dass man doch mit einem gar nicht all zu schlechtem Gefühl den Film verlässt und sich mit leichter Spannung zu Episode III begibt.

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