Sonntag, 25. Januar 2015

IDENTITÄT - Russisch Roulette mit 10 potenziellen Mördern

OT: Identity / (2003) / Laufzeit: ca. 90 Minuten / FSK: 16 / Krimi, Thriller
von James Mangold, mit John Cusack und Ray Liotta



"As I was going up the stairs, I met a man who wasn't there. He wasn't there again today. I wish, I wish he'd go away"

10 Menschen und unzählige Zufälle, die vielleicht gar keine sind. Der eine stirbt, und dann der andere. Neben den toten Körpern liegen die Motelschlüssel, in welchen Zimmern sich die Protagonisten wie die Mäuse im Labyrinth bewegen. Ein Unwetter lässt nicht zu, dass sie gehen. Komisch: Die Schlüsselmarken zählen von 10 runter. Ein Countdown? Wenn ja, für was?

"Identität" ist ein Krimithriller, den man entweder nach wenigen Augenblicken, oder für's Erste gar nicht löst. Legt man sich mal für einen Mörder fest, wird in der nächste Minute schon wieder jede Beweis begraben. Sowieso geschehen Dinge, die sich jeglicher Logik entziehen. Kein Problem, denke ich mir, mit Filmfehlern muss man sich ab und zu nun mal rumschlagen. Doch hier kommt der erste Dominostein zum Fallen und man merkt, dass das doch alles seine Richtigkeit hat - ein Ende á la "Shutter Island" erledigt sein übriges und sorgt dafür, dass man den Film für immerhin einen Moment gar nicht so schlecht finden kann.

Ein kleines Problemchen von "Identität" ist aber "Identität". Der Filmtitel. Das Plakat. In Kombination mit einigen Clues zum Anfang kann ein pfiffiger Kerl relativ schnell auf die richtige Lösung kommen. Ist aber kein große Schande, wird man dadurch doch motiviert die übrigen Gehirnzellen vom Wochenende zu aktivieren und mal etwas Detektiv Conan zu spielen. Ob man aber nun drauf kommt, wer hinter den Morden steht oder nicht, ich würde einfach mal behaupten, dass man mit sehr großer Sicherheit trotzdem nicht auf das finale Ende schließen kann. Genau dieser Punkt macht "Identität" zu einem Must-See für Rätselfreunde. 



Schnell langweilig kann es mal werden, wenn man den Film wirklich schnell durchschaut. Der intelligentiöse Grad sinkt dann nämlich drastisch und vor allem der psychologische Ansatz wirkt relativ schwach recherchiert. Da fehlen dann auch einfach Figuren, die wirklich fesseln. Dr. Cox als neurotischer Zappelheinie wird zu sehr in den Hintergrund gedrängt, John Cusack geht neben den restlichen Strichmännchen etwas unter und Ray Liotta war schon immer meine persönliche Nervensäge.

Auch wenn der ein oder andere grobe Schnitzer vorhanden ist, würde ich "Identität" wieder schauen. Bei nächsten Mal schaue ich ihn aber definitiv mit 9 Freunden auf der Couch mit Decke und Tee, während draußen ein Unwetter epischen Ausmaßes herrscht. Und dann spiele ich mein Spiel, nämlich wer von den Anwesenden das nächste Bier aus dem Kühlschrank holen muss.

7.0/10

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