Donnerstag, 12. Juni 2014

Goal - Road 2 Brazil #3

©STUDIOCANAL
Santiago Munez ist ein mexikanischer Einwanderer der in Los Angeles lebt und dort beim Einwanderer-Klub ´Los Americanos Jóvenes FC´ seine Fußballschuhe schnürt. Sein großer Traum ist es einmal mit Fußball sein Geld zu verdienen und bei seinem Talent scheint dieser Traum nicht komplett unmöglich zu sein. Als ihn eines Tages der ehemalige Scout von Newcastle United – Glen Foy entdeckt, steht Santi eine große Reise bevor. Glen Foy hat ein Vorspiel bei den Magpies organisiert und der Weg zum Profifußball ist näher als je zuvor. Kann Santiago seine Chance nutzen ? Und wie geht er mit den Dingen Abseits des Platzes um? Konkurrenz, Geld, Macht und Medien. Santiago betritt eine neue Welt...

Um eines vorweg zu nehmen: Der Film ist tatsächlich so stumpf und öde wie es dem Plot nach den Anschein hat. Den amerikanischen Traum zu verfilmen haben sich so einige Regisseure zur Aufgabe gemacht. In Fällen wie SCARFACE ist das cool, keine Frage. Da war Action, da war ein sehr stark inszeniertes Rise and Fall – Motiv zu erkennen. Da gab es Wendungen, starke Schauspielleistungen und Tempo waren vorhanden. Doch GOAL ist das komplette Gegenteil. Ein Film auf fußballbegeisterte Teenies zugeschnitten. Ohne wirkliche Probleme, auf jegliche Dramaturgie wird verzichtet. Schicksalsschläge werden am Rande wahrgenommen und aufgezeigt, aber nicht an den Zuschauer herangelassen. Der Film funktioniert auf emotionaler Ebene überhaupt nicht und ist mit Sicherheit einer der oberflächlichsten Streifen, die je das Licht der Kinowelt erblicken durften. Nicht nur Probleme werden völlig unzulänglich dargestellt, kein wirklicher Tiefpunkt, kein Dämpfer, der Regisseur Danny Cannon interessiert sich nicht für das was sein Publikum sehen möchte. Er will einen Film kreieren, der die Jugendlichen in Scharen auf die Sessel bringt und auf keinen Fall aneckt.
Die Folgen des Ruhms, der Medienpräsenz, der Wandel des Lebens an sich wird hier maximal angekratzt, Charakterzeichnung schlägt völlig fehl, Charakterentwicklung gibt es nicht.
GOAL schrammt völlig an der Realität vorbei, zumindest will sie diese nicht bebildern. Stattdessen wird eine erbarmungslose Branche als Sektor dargestellt, in dem Menschliche Werte an der Tagesordnung stehen würden. Man will die Härte des Geschäftes zwar irgendwo auf die Leinwand bringen, widerspricht sich aber in der Inszenierung permanent. Das Todesurteil für jeden Film und so entwickelt sich auch GOAL zu einer Lachnummer in dem Sinne das man den Streifen schlicht und ergreifend nicht annähernd ernst nehmen kann.

©STUDIOCANAL
Wenn dann auch noch Stars wie Zinedine Zidane, David Beckham und Raul in lässigen Smokings durch Bars schlendern und mit der Hauptfigur plaudern ist der Teenie-Traum perfekt. Die Stars, welche sie alle zwei Wochen, Mittwochs in der BRAVO Sport finden, mit tollen Statistiken verziert, flimmern auf einmal über die Kinoleinwand. Ein wahrhafter Traum. Mit diesen Mitteln will Cannon ein positives Feedback erreichen, und anstatt ein liebevolles Spielerportrait zu entwickeln, bedient er lieber ausgelutschte Klischees, welche eine Lüge widerspiegeln.
Statt eine Figur auszuarbeiten, die sympathisch und nicht so aalglatt wie Santiago Munez in diesem Film ist, nimmt man einen Charakter ohne jegliche Authentizität und verweigert das ältere und reflektiertere Publikum zu bedienen.


So bleibt mit GOAL letztlich ein Film der für kleine Jugendliche kurz vor der Pubertät wohl mächtig cool sein könnte, sonst aber keine geeignete Zielgruppe findet. Lust auf GOAL 2 und 3 kommt selbstverständlich nicht im Ansatz auf.


Bewertung: 02/10



©STUDIOCANAL
Genre: Sportfilm, Drama
Originaltitel: Goal! The Dream Begins
Regisseur: Danny Cannon
Darsteller: Kuno Becker, Stephen Dillane, Marcel Iures, Alessandro Nivola
Erscheinungsjahr: 2005
Produktionsland: USA, UK
Laufzeit: 113 Minuten  
Originalsprache: Englisch 
Altersfreigabe: FSK 12

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