Samstag, 28. September 2013

Audreys Gedanken zu... Kurzfilmen

Das Universum der Kurzfilme ist unendlich...



Am Anfang war der Kurzfilm. Dann kam der Film und der Kurzfilm verschwand. Mit dem experimentellen Stil der 50er und 60er tauchte er wieder auf und „genießt“ heutzutage ein ähnliches Ansehen wie die Kurzgeschichte.
Kurzgeschichten liest man in der Schule oder einfach mal so, wenn man lustig ist. Autoren versuchen sich oft zuerst an Kurzgeschichten, bevor sie dann etwas „Richtiges“ machen. Genauso ist es auch beim Kurzfilm. Im Studium macht man vielleicht einen, um seine Fähigkeiten zu beweisen. Sie gelten eher als Spielerei, ein kleines Experiment, ein Zeitvertreib, hauptsächlich wegen ihrer Kürze. Denn, wozu versuchen in zehn Minuten eine Geschichte zu erzählen, wenn man sich auch direkt eine Geschichte in einem epischen zwei-, drei-Stunden Film anschauen kann?
Klar, es gibt da diese Oscarkategorien und Extrasendungen für Kurzfilme, aber wirklich gleichberechtigt sind sie nicht. Selbst Klassiker wie Un chien andalou oder La Jetée
werden nur von einer kleinen Menge Leute angesehen, und zwar wahrscheinlich derselben, die auch mit Begeisterung Kurzgeschichten liest. Lediglich die Pixarkurzfilme vor dem Hauptfilm sind äußerst beliebt, aber sie dienen eigentlich nur der Unterhaltung – auch wenn es meistens sehr gute Unterhaltung ist.


Dabei können uns Kurzfilme genauso viel zeigen, wie normale Filme, wenn nicht noch mehr. Sie können es sich erlauben, viel reinzupacken, weil es garantiert niemals überladen wirken wird. Sie haben eine viel größere Auswahl an Geschichten, da sie diese nicht noch extra in die länge ziehen müssen. Natürlich müssen sie auf die großen Geschichten verzichten.
Eigentlich sind dem Kurzfilm bis auf die Laufzeit keine Grenzen gesetzt und das Beste ist doch: Sie wollen nicht der Masse gefallen. Kurzfilme müssen keine Millioneneinnahmen machen und bestimmte Konventionen erfüllen.
Bei einem Kurzfilm muss man keine Angst vor übersprudelnden Klischees, gängigen Enden und zu oft benutzten Erzählmuster haben, denn ein Regisseur, der einen Kurzfilm macht, will auch etwas Besonderes erschaffen und damit fallen die ganzen 08/15-Blockbuster-Regisseure denke ich mal schon weg.

Das Universum der Filme ist unendlich, doch wer sagt uns denn, dass das Universum der Kurzfilme nicht noch unendlicher ist, noch facettenreicher? Jeder Film mit Normallänge ist irgendwo verzeichnet, doch bei Kurzfilmen ist das nicht immer der Fall. Wir kennen die Kurzfilme mit Preis oder die von bekannten Regisseuren, aber wo sind all diese charmanten Schulprojekte verzeichnet, die unzähligen Kurzfilme, die ich beim googeln lediglich auf der Seite des Fernsehsenders finde?
Mir persönlich macht es im Endeffekt viel mehr Spaß mich in die Masse der Kurzfilme zu werfen...obwohl...wieso eigentlich die beiden Arten voneinander trennen?

Wieso einen Film bloß auf die Laufzeit reduzieren?


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