Freitag, 10. August 2012

Paranormale Aktivitäten aus der Elm Street mischen das Internet auf.


Pulse (2001)
(Genre: Horror, Thriller / FSK: 16 / Laufzeit: 118 Minuten / Land: JP)
"Pulse" entspricht laut der Beschreibung genau meinen Gedanken von einem perfekten, asiatischen Horrorfilm. Es soll sich um eine mysteriöse Begebenheit handeln, irgendwie ist alles undurchsichtig und Geistern gibt's auch. Fein! Jedoch klingt so gut wie jeder 2te (oder jede) Filmbeschreibung gut bzw. vielversprechend. Und es ändert sich im Film auch nicht: Die Story ist so wie erwartet, sogar noch besser. Der Regisseur Kiyoshi Kurosawa möchte mit seinem (Kunst)Werk zeigen, wie sehr uns die Computerwelt bereits verinnerlicht hat, wie sehr sie uns unseren Geist ausgesogen und in sich verinnerlicht hat. Irgendwann gleitet jeder in diese Parallelwelt, mehr oder weniger. Der Trick dabei besteht, dem zu entgehen. Wann ist man gefangen, wann denkt man das man es nicht ist und man ist es doch? Es ist eine Gratwanderung, eine, die nur wenige auf Anhieb richtig zu bewandern wissen. Der Film "Gamer" mit Gerard Butler hat in der Hinsicht ein weiteres gutes Statement abgeliefert, dort wurde, nicht wie in "Pulse", mit schrillen und eindringlichen Bildern gezeigt wie weit unsere Gesellschaft ist und wie weit sie noch kommen wird. "Pulse" dagegen zeigt mit einer schlichten Inszenierung seinen Standpunkt, mit Bildern die in der zunehmenden Laufzeit immer weiter ins düstere Fallen und dem Zuschauer pures Unwohl sein bescheren. Mir war bewusst was der Regisseur mit seiner Art bewirken wollte, doch hinterblieb in mir nicht mehr als ein Gefühl der Langeweile. Für meinen Geschmack war das von allem - bis auf die Story - ein Tick zu wenig: Zu wenig Spannung, zu wenig Atmosphäre, zu wenig schauspielerisches Können und vor allem zu wenig Anreiz, dem Ganzen etwas mehr entgegenzufiebern. Im Grunde blieb in meinen Augen der Höhepunkt vollkommen aus, ich für meinen Teil wusste bereits nach einer halben Stunde worauf der Film hinaus möchte, fand es gut, und war gespannt ob das alles auch nett in Szene gesetzt wird. Die Gänsehautmomente blieben jedoch vollkommen aus, komischerweise können grade die Asiaten diese Momente bei mir am öftesten herbeirufen.
Wertung: 3/10


A Nightmare on Elm Street (2010)
(Genre: Horror, Fantasy / FSK: 16 / Laufzeit: 95 Minuten / Land: US)
Freddy ist eine Ikone des Horrorfilms. Kaum jemanden darf man mit ihm in einem Atemzug nennen, für mich hat nur Jason Vorhees das Recht darauf. Darf man eine solche Ikone also einfach mal so neu auflegen? Hat sie das wirklich verdient? Gibt es denn irgendeinen Grund für ein Remake, irgendeinen Mangel im Original? Gottverdammt, nein! Freddy sowie Jason waren in ihren Reihen die vollkommenen Horrorfiguren, keine hätte ein Remake gebraucht, vor allem keins das dessen Ansehen schmälern würde. Denn es ist ja so: Kinder und andere Menschen die heutzutage erst Freddy und Jason sehen, sehen sie hauptsächlich im Remake. Die traurige Wahrheit ist, das sie dort jedoch nicht Freddy und Jason kennenlernen, sondern ganz schlechte Kopierer, die die eigentliche Verkörperung der Originalfiguren nichtmal im Ansatz verstehen. "A Nightmare on Elm Street" nehm ich mir jetzt einfach mal zur Brust. Obwohl es die Mühe gar nicht wert ist, vor allem weil die Macher dieses Werkes sich ja auch keine Mühen gemacht haben, habe ich kurz über diese Schandtat nachgedacht. Lange kann man darüber jedoch gar nicht nachdenken, es gibt einfach kaum Stoff zum grübeln. Das liegt eben daran das die Sinnlosigkeit des Bestehens dieses Filmes nur von der Lächerlichkeit der Inszenierung übertroffen wird. Ich meine, wie kann man den alten Zyniker Freddy also so dämlichen Trottel darstehen lassen? Wie kann man so unmotiviert seine Gedankenzüge darstellen? Mit modernen Special-Effects und einem netten Cast wollte man aber immerhin etwas von der Dämlichkeit verdecken. Klappt bei der breiten Masse heutzutage auch sicherlich ganz gut, vor allem diejenigen die das Original nicht kennen haben ja keine großen Meckerpunkte. Jedoch fehlt meiner Meinung nach selbst die Spannung, ich könnte meine Liebe zu dieser Reihe ausblenden und doch würde ich mich gelangweilt fühlen.
Wertung: 2/10 


Grave Encounters (2011)
(Genre: Found Footage, Horror / FSK: 16 / Laufzeit: 92 Minuten / Land: US)
Der Found Footage Hype der derzeit anhält ist schon fast so schlimm wie der, der ganzen Blockbuster. Aber was macht dieses Genre denn so interessant? Mit "The Blair Witch" Project" hat es vor vielen Jahren angefangen, mit "Paranormal Activity" ist es vor kurzem wieder losgegangen. Vor allem dieser Film hat unendlich viele neue Ableger hervogebracht, von "Paranormal Entity" bishin zu "Paranormal Grace". Jedoch sind das alles Low-Budget-Produktionen die nur dank dem Hype einigermaßen großen Erfolg erzielen konnten. "Grave Encounters" macht in der Sichtweise nicht viel anders: Billige Handkameras, keine aufwendigen Schockeffekte und vor allem dürfen die laienhaften Darsteller nicht fehlen. Doch genau dadurch kommt immer wieder eine wunderbare, schaurige Atmosphäre zu stande. Denn das wichtige bei diesen Filmen ist nicht das ganze Technikgedöns, es ist vor allem das Setting. Hier hat man eine Psychatrie gewählt und damit bei den Fans des Genres schon so gut wie gewonnen. So funktionierte auch bei mir die dieses altbackne Prinzip. Und warum? Weil ich eben dieser Typ Mensch bin, bei dem diese Art Horror funktioniert. Da ist es mir herzlich egal wie viele Filme es denn noch kopieren werden, im Endeffekt zählt für mich nur der immer und immer wieder kommende Schockeffekt. Jedoch habe auch ich nichts gegen etwas Innovation, ich freue mich wenn ein Filmschaffender etwas neues ausprobieren möchte. Auch hier wird mal geschaut was man für neue Schocksituationen ins Leben rufen könnte. Und hat man etwas Geduld, denn der Film braucht leider einen gewissen Anlauf, dann wird man  auch mit gewissen Momenten belohnt.
Wertung: 7/10


7 Kommentare:

  1. Ich sehe ein weiteres großes Problem beim Nightmare-Remake schon darin, dass man mit der Figur Freddy Krueger auch zwangsläufig das (Pizza-)Gesicht von Robert Englund verbindet. Der Mann ist nun einmal der Traummörder. Ich konnte mir das Remake schon alleine aus diesem Grund nicht ansehen. Dazu die Erfahrungen, die ich mit annäherend jedem Horror-Remake der letzten Jahre gemacht habe: Schund. Egal ob es Nispels unterirdischer Freitag, der 13. oder Zombies Halloween war, der in meinen Augen den Fehler begangen hat, das personifizierte Böse psychologisch erklären zu wollen (wo ich grade beim Thema bin: ich denke, dass Michael Myers auch eine Nennung zumindest im selben Satz verdient hat ;-) ).

    Grave Encounters werde ich wohl aber mal mit auf meine Liste setzen müssen, der liest sich nicht ganz uninteressant.

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    1. Robert Englund IST eben Freddy, da kann selbst der Rorschach(Watchmen)Darsteller nichts dran ändern. Wenn es schon ein Remake sein muss, dann nur mit Robert. Anderst funktioniert der Charakter einfach nicht. Bleib ruhig dabei und schau ihn dir nicht an, du brauchst dir keinen Funken Hoffnung zu machen^^
      Michael Myers ist so eine Sache, für micht ist die "Halloween"-Reihe noch lange nicht so interessant und aufregend wie es eben diese zwei hier sind.

      Fans des Genres werden mit Grave Encounters bestens unterhalten :)

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  2. Na ja, Halloween war natürlich nicht annähernd so innovativ, das stimmt schon. Ich bin aber ein großer Freund des Slasher-Films und hatte da meinen Einstieg mir eben dieser Reihe. Vermutlich beeinflusst das meine Meinung aber auch sehr ;-)

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    1. Gut möglich, so ist's bei mir ja aber nicht anderst. Habe mit Jason den Anfang gemacht und mag ihn auch mehr als den, objektiv gesehen, besseren Freddy. Ist doch aber das schöne daran :)

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  3. Puh, mit Nightmare gehst du aber hart ins Gericht. Klar ist der nicht wirklich sinnvoll, aber ich hab echt schlechtere Remakes gesehen.

    Wenn du Found Footage magst, dann guck dir mal Die Delegation an. ;)

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    1. Ich liebe die Reihe und kann bei einem solch schlechtem Neuversuch nur kotzen.

      Danke für den Tipp! :)

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  4. Schön, dass dir Grave Encounters auch gefallen hat. War bei der Erstsichtung absolut überrascht. War sehr erfrischend für das abgenutzte Genre.
    LG

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