Sonntag, 3. Juni 2012

Feier mit "Project X" die ultimative Geburtstagsparty


von Nima Nourizadeh, mit Thomas Mann(als Thomas) und Jonathan Daniel Brown(als J.B.), Oliver Cooper(als Costa)


Mit seinem Regiedebüt hat Nima Nourizadeh einen Film gedreht, bei dem man von Anfang an weiss was man zu erwarten hat. "Project X" ist ein Aushängeschild des Partyfilmgenres, und alleine das Filmplakat sollte dem Menschenanteil, der mit solchen Filmen  rein gar nichts anfangen kann, zeigen, dass sie sich das Geld für einen anderen Film sparen sollen. Freunde der Teeniekomödien sind aber zu dieser absolut schrägen und ultimativen Party eingeladen. 

Ich wusste also was auf mich zu kommt, mein Niveau hab ich spazieren gehen geschickt, meine Lachmuskeln aufgewärmt, und so wie meine Hellseherkräfte funktionieren, ist genau das eingetroffen was ich erwartet hatte: Spaß pur. Im Mockumentary-Stil, also mit der Handkamera bewaffnet, planen drei Jugendlichen die größte Party die die Menschheit je gesehen hat. Eigentlich wollte Thomas (Thomas Mann) seinen Geburtstag in einer gemütlichen Runde von 50 Leuten feiern, das wären genug Leute um cool zu wirken, hat er gesagt. Doch sein Freund Costa (Oliver Cooper) weicht von dieser Ansicht minimal ab, mit seinen Einladungen hat er am Ende rund 2000 Leute auf das Grundstück gebracht. Und da diese Menschenmasse nicht nur in den Garten passt, wird auch noch das Haus und ein Teil des restlichen, sonst sehr ruhigem, Wohnviertels demoliert.


Wenn man aber nur eine Party mit einer Handkamera verfolgt hätte, wären bestimmt nur ein paar Lacher zustande gekommen. Da braucht es noch eine Menge eigener Ideen. Und genau diese liefert Regisseur Nourizadeh, Ob es 12-Jährige Securitys sind, die für Running Gags sorgen die an Komik kaum zu überbieten sind, oder ob man einfach mal mit einem agressiven Kleinwüchsigen geschockt wird der anscheinend mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, man hat Tränen in den Augen. Subjektiv gesehen hat man die 1 1/2 Stunden also einfach nur Spaß, wenn man dann aber objektiv an den Film geht, sieht das natürlich schon wieder anders aus. Aber wieso sollte man das bei so einem Film machen? Wo ist der Sinn? Ich nehme mal das Beispiel das von vielen kritischen Anhängern des Films genannt wurde: Heroisierung. Ja natürlich werden die Jungs für ihre Party in den Himmel gelobt, sollte man die anderen Jugendlichen nehmen und sie "Böse, böse, so etwas machst du aber nie wieder!" sagen lassen? Wäre das realistisch? Bei solchen Filmen sollte man doch wirklich einfach nur auf den Spaßfaktor achten, und den haben eben jene die dem Genre auch was abgewinnen können. 


Außerdem wirkt "Project X" mit Absicht endlos übertrieben, die Zuschauer haben Spaß an dem was sie auf dem Bildschirm sehen, werden jedoch nicht dazu animiert selber so eine (für sich vernichtende)  Party zu veranstalten. Ein Spaß für die ganze Familie stellt der Film wohl nicht dar, doch für einen DVD-Abend gibt es kaum etwas besseres.
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Empfehlung: Für Freunde der Teenie- und Partykomödien ist "Project X" ein Must-See.


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