Dienstag, 5. Juni 2012

Die "Inglourious Basterds" zeigen dir wie man mit Nazis umgehen muss


von Quentin Tarantino, mit Brad Pitt(als Aldo Raine), Mélanie Laurent(als Shosanna Dreyfus),  Christoph Waltz(als Hans Landa), Diane Kruger(als Bridget)
In Sachen Quentin Tarantino habe ich nur wenige Lücken die noch gefüllt werden müssen, eine davon war eine etwas größere, ich hatte bis vor kurzem nämlich noch sein stark umjubeltes Werk "Inglourious Basterds" auf der 'To-Watch'-Liste. Den Film kann ich jetzt jedoch mit einem imaginärem Häckchen verzieren.

Wenn Tarantinos Filme etwas sind, dann Erlebnisse. Einzigartige Erlebnisse, die man in seiner Karriere als Filmliebhaber wohl nie wieder vergessen wird. Als Fan erst Recht nicht. Das liegt vor allem daran, dass Tarantino seine Liebe zur Sache so wunderbar bündelt und in jedes einzelne seiner Projekte steckt. Das Ergebnis ist eigentlich so gut wie immer meisterlich. Tarantinos Gabe beinhaltet aber nicht nur diese einzigartige Vorgehensweise bei dem Dreh, sondern hat er auch noch ein unglaublich feines Händchen für den Cast. Man sieht die erste Szene in der Christoph Waltz, der Judenjäger, auf einen Bauernhof kommt um seinem Job nachzukommen. Er redet mit dem Besitzer des Grundstückes, tastet sich mit präzisen Fragen an das Hauptziel heran: Wo sind die Juden? Und obwohl es kaum verachtigungswürdiger geht, was er dort tut, findet man das Ereigniss an sich aufregend und faszinierend. Das liegt eben in erster Linie an der Oscarwürdigen Performance, Waltz ist ein Gott in diesem Film. Tarantinos Dialoge sind 'nur' das Futter was dieser Mann braucht. In der gleichen Liga spielt hier meiner Meinung nach nur noch Brad Pitt, seine Verkörperung der Rolle des Chef's der Basterds ist phänomenal, Pitt zeigt einmal mehr das er absolut nicht nur der Schönling Hollywoods ist. Das soll jedoch nicht heissen das der Rest schlecht war, wie bei jedem Tarantino Film kann ich auch hier behaupten das jeder auf einem guten Level gespielt hat. 


„Ich komm doch nicht extra von den Scheiß-Smoky-Mountains runter, überquer 5.000 Meilen Wasser, kämpf mich durch halb Sizilien und spring aus so 'nem Scheiß-Flugzeug, um den Nazis einzutrichtern, was Menschlichkeit ist.“ 

Genug Geschwärme von den Personen (wobei die ganzen löblichen Worte natürlich gerechtfertigt sind), die Story und der Umgang mit dem Thema bietet einen weiteren Anlass für nette Worte. Ich liebe es wie Tarantino in Kapiteln erzählt, wie er sich hier Schritt für Schritt seinem grande Finale nähert. Mit detaillierten Schritten die einwandfrei durchdacht wurden. Es ist einfach herrlich wenn man einen anscheinend normalen Hitler auflaufen lässt, ihn dabei aber so wunderbar parodiert, es ist toll wenn die Dialoge ewig lang, aber immer noch zu kurz sind, und verdammt nochmal ist es ein einziges Haarsträuben wie der Spannungsbogen gehalten wird. 


Was "Inglourious Basterds" Grundstory von einem anderen Kriegsfilm unterscheidet, ist wohl nur ein schmaler Grat, doch ist die Darstellung hier eine seltene. Tarantino schafft es mit viel Humor an dem Thema dranzubleiben ohne jedoch lächerlich zu wirken, der Film trifft wie der Baseballschläger des Bärenjuden immer und immer wieder ins Schwarze. Und wisst ihr was? Das alles wird mit Musik unterstrichen, die nur Tarantino liefern kann, die, wenn man es sich so recht überlegt gar nicht so wirklich reinpasst, und es deswegen so besonders macht. Tarantino, du hast dich endgültig zu einem meiner Lieblingsregisseure gemausert.
„Bingo! Ist das lustig.“ 
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Empfehlung: Nicht nur für Quentin Tarantino-Fans ein Must-See. 

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