Donnerstag, 9. Februar 2012

The Artist


Michel Hazanavicius ist mit seiner Idee im Jahre 2011 einen schwarz-weißen Stummfilm zu drehen aus der Masse gestochen und hat 10 Oscarnominierungen kassiert. Da ist man natürlich interessiert was sich hinter diesem Film mit dem Titel „THE ARTIST“ verbirgt, hinter einem Film der schon nach kurzer Zeit von vielen angehimmelt wird. Was ist so besonders an dem Film? Was beinhaltet der Film außer eine Hommage an die Stummfilmzeit?

Man kriegt nichts zu hören, doch der Score der dann eigentlich an dieser Stelle das Ohr amüsieren sollte geht sehr schnell auf die Nervenstränge und man freut sich wenn es zu vollkommenen Ruhephasen kommt, und als ob das nicht reichen würde, kriegt man so viel Heiterkeit zu schlucken, das Dauergrinsen der Protagonisten das ab und zu mal doch etwas Dramatik unterbrochen wird ist kaum zum Aushalten. Dennoch waren die theatralischen Augenblicke noch schlimmer, denn in diesen Szenen kann „THE ARTIST“ nicht mal mit seinem Charme überzeugen.

Mehr als nett kann ich die Geschichte auch nicht bezeichnen, zwar wirkt die Atmosphäre, jedenfalls zu Anfang, sehr charmant auf den Zuschauer, doch erlangt man immer schneller die Erkenntnis das einem ein Klischeefeuerwerk geboten wird das sich in einer abgekupferten Story wiederfindet. Man badet sich im Ruhm vergangener Zeiten, das ist das was ich persönlich schade finde, man liefert zwar einen netten Film ab, für manche ein Meisterwerk, dennoch leistete Hazanavicius wenig dafür. Inszenatorisch hätte er auch noch ein paar Sachen verbessern können. Dazu werden außerdem die Tatsachen der wirklichen 20er verdreht, es wird eine gehörige Portion Zuckerglasur aufgetragen – der Zuschauer fühlt sich wohlig warm und geborgen, und somit glücklich.
Allein für Jean Dujardin finde ich keine bösen Worte, den Oscar kann er gerne kriegen, dafür hat er eine Menge getan. Nur die Grinsebacke hätte er nicht so raushängen lassen sollen. 

„THE ARTIST“ fährt auf der Schiene zwischen dem Arthouse- und Mainstream Kino, damit macht man für den finanziellen Erfolg ziemlich viel richtig, doch an der Freude um den Hype möchte ich wirklich nicht teilnehmen, dafür gibt es auch gar keinen Grund. Eine Hommage muss nicht zwingend eine gute sein.

 4/10 






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