Dienstag, 7. Februar 2012

Warrior



Ein Kunstwerk mit Blut und Schweiß von Gavin O'Connor gezeichnet, verziert mit Narben und Knochenbrüchen. Ein Gemälde das man über hundertvierzig Minuten betrachtet, bestaunt, bewundert, von dem man einfach nicht wegkommt, das nicht eine Sekunde enttäuscht. Mit so viel Leidenschaft und Hingabe gefertigt, doch ist es in Wirklichkeit ein Schlachtfeld der Gefühle und bitteren Enttäuschungen. Eine Kulisse gemacht für gefallene Persönlichkeiten, für wahre Helden.

Hier erlebt man kein nettes Sportlerdrama, die Gefühle werden in eine Waschmaschine geschmissen und im Schleudergang durchgewühlt, was das Dreiergespann Nick Nolte, Joel Edgerton und Tom Hardy hier abliefern lässt einen erschaudern, diese Charaktere haben so viel Facetten die so erstaunlich rübergebracht werden, das der Raum in dem man sitzt mitsamt der Atmosphäre bebt.
Die Geschichte scheint auf den ersten Blick weniger zu sein als sie wirklich ist, man muss sich als Zuschauer sogar ziemlich viel selber denken, denn vor allem Tom Hardy als Tom Conlon ist sehr wortkarg was sein früheres Leben in der gescheiterten Familie betrifft. Sein grandioses Schauspiel jedoch zeigt auf erstaunliche Weise was er in seiner Kindheit und in seiner Zeit als Marine durchmachen musste. Als er scheinbar gezwungenermaßen mit seinem Vater für das MMA-Turnier ‚Sparta‘ trainiert trifft er auch noch auf seinen Bruder, der ebenfalls am Turnier teilnimmt. Was die drei verbindet wird von Minute zu Minute klarer, der Atem wird immer schwerer.

Ich sitz hier vor meiner Tastatur, beobachte die Buchstaben die darauf geprägt sind, versuche Worte zu finden für das was ich gesehen, erlebt habe. Doch ich finde keine großen Worte. Eine Adjektivaneinanderreihung könnte ich einfügen, doch würden diese ganzen Wörter nicht das beschreiben können was ich wirklich erlebt habe. „Warrior“ ist wohl das intensivste Drama seit langem das auf mehreren Ebenen funktioniert. Es ist nicht nur das was man zu sehen bekommt, O’Connor hat bewusst ein paar Fragen offen gelassen, bewusst bestimmte Sachen nicht erwähnt, so dass man sich damit beschäftigen will und der Film einen immer mehr ergreift. Toll. Einfach toll.


„Klopf ab Tommy…es ist okay…“

 9.5/10 




2 Kommentare:

  1. Hey!
    Super, dass du jetzt auch mit nem Blog unterwegs bist, gefällt mir ausgesprochen gut. Und gleich mit so ner tollen Kritik starten, sauber! ;-)

    Grüße von seven

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey seven,
      unter anderem ihr habt mich dazu inspiriert. Danke dafür und auf ein tolles gegenseitiges Bloggen :)

      Löschen