Ein Kunstwerk mit Blut und Schweiß von Gavin O'Connor gezeichnet,
verziert mit Narben und Knochenbrüchen. Ein Gemälde das man über
hundertvierzig Minuten betrachtet, bestaunt, bewundert, von dem man
einfach nicht wegkommt, das nicht eine Sekunde enttäuscht. Mit so viel
Leidenschaft und Hingabe gefertigt, doch ist es in Wirklichkeit ein
Schlachtfeld der Gefühle und bitteren Enttäuschungen. Eine Kulisse
gemacht für gefallene Persönlichkeiten, für wahre Helden.
Hier erlebt man kein nettes Sportlerdrama, die Gefühle werden in eine
Waschmaschine geschmissen und im Schleudergang durchgewühlt, was das
Dreiergespann Nick Nolte, Joel Edgerton und Tom Hardy hier abliefern
lässt einen erschaudern, diese Charaktere haben so viel Facetten die so
erstaunlich rübergebracht werden, das der Raum in dem man sitzt mitsamt
der Atmosphäre bebt.
Die Geschichte scheint auf den ersten Blick weniger zu sein als sie
wirklich ist, man muss sich als Zuschauer sogar ziemlich viel selber
denken, denn vor allem Tom Hardy als Tom Conlon ist sehr wortkarg was
sein früheres Leben in der gescheiterten Familie betrifft. Sein
grandioses Schauspiel jedoch zeigt auf erstaunliche Weise was er in
seiner Kindheit und in seiner Zeit als Marine durchmachen musste. Als er
scheinbar gezwungenermaßen mit seinem Vater für das MMA-Turnier
‚Sparta‘ trainiert trifft er auch noch auf seinen Bruder, der ebenfalls
am Turnier teilnimmt. Was die drei verbindet wird von Minute zu Minute
klarer, der Atem wird immer schwerer.
Ich sitz hier vor meiner Tastatur, beobachte die Buchstaben die
darauf geprägt sind, versuche Worte zu finden für das was ich gesehen,
erlebt habe. Doch ich finde keine großen Worte. Eine
Adjektivaneinanderreihung könnte ich einfügen, doch würden diese ganzen
Wörter nicht das beschreiben können was ich wirklich erlebt habe.
„Warrior“ ist wohl das intensivste Drama seit langem das auf mehreren
Ebenen funktioniert. Es ist nicht nur das was man zu sehen bekommt,
O’Connor hat bewusst ein paar Fragen offen gelassen, bewusst bestimmte
Sachen nicht erwähnt, so dass man sich damit beschäftigen will und der
Film einen immer mehr ergreift. Toll. Einfach toll.
„Klopf ab Tommy…es ist okay…“
Hey!
AntwortenLöschenSuper, dass du jetzt auch mit nem Blog unterwegs bist, gefällt mir ausgesprochen gut. Und gleich mit so ner tollen Kritik starten, sauber! ;-)
Grüße von seven
Hey seven,
Löschenunter anderem ihr habt mich dazu inspiriert. Danke dafür und auf ein tolles gegenseitiges Bloggen :)