Dienstag, 28. Februar 2012

And the Oscar goes to...


Die Oscars. Der wohl begehrteste Filmpreis überhaupt. Da sollte man doch denken das dort auch nach den besten Filmen überhaupt gesucht wird,  da sollte man denken das die Academy sich wirklich mal einen Kopf macht und sich anstrengt. Doch das ist nicht wirklich so, die Academy ist ziemlich berechenbar, genauso wie dieses Jahr. Kaum eine Überraschung gab es, die hochgehypten Filme, und damit meine ich besonders "The Artist" und "Hugo Cabret", haben genau das bekommen was man erwartet hat, es sind bestimmt keine schlechten Filme, aber man kann es auch etwas übertreiben, vor allem weil es andere Filme und Darsteller in meinen Augen eher verdient hätten.


Aber fangen wir einfach mal an, diese Frau hier hat bereits 17 Nominierungen auf den Buckel und zum 3ten mal darf sie den Oscar ihr eigen nennen. Es gab Standing Ovations, zu Recht, auch ich gönne Meryl Streep den Oscar, für "The Iron Lady" gab es diesesmal den Goldenen Mann, sie wird als "Beste Schauspielerin" geehrt. Gegen den nächsten Oscarpreisträger kann ich auch nichts böses sagen. Und das obwohl ich den Film, in dem er mitgespielt hatte, nicht sonderlich berauschend fande. Das hat also schon was zu heißen wenn der Typ mich trotzdem umgehauen hat. Die Rede ist vom Mann des Abends, den "besten Schauspieler" Jean Dujardin. Männer wie George Clooney, Brad Pitt und Gary Oldman gingen leer aus, denen hätte ich es auch gegönnt, doch die Entscheidung geht klar, ob es nun vorhersehbar war oder nicht. In der Sparte "Bester Nebendarsteller" gab es keine Überraschung, jeder hat damit gerechnet das Christopher Plummer den Preis absahnt - und das tat er auch. Er wäre für mich nicht die erste Wahl gewesen, da hätte ich lieber Nick Nolte den Preis entgegen nehmen gesehen. Aber traurig wie der werte Herr Nolte auf dem Roten Teppich agierte, total bedröppelt lief er da durch und stammelte die Reporter an, da war ich ja schon etwas schockiert. Seine Leistung in "Warrior" schmälert das jedoch nicht. Plummer hat in der Rolle eines schwulen Seniorens in "Beginners" sowieso nicht viel gerissen, wie ich finde. Weiter gehts mit der "besten Nebendarstellerin", dort darf sich eine der Ladys aus "The Help" auf die Schulter klopfen, den Film habe ich noch nicht gesehen, doch schlimm war die Entscheidung nicht. Von Octavia Spencer ist die Rede. Freut mich das es nicht Bérénice Bejo wurde, denn sie fande ich auch eher enttäuschend. Jetzt kommen wir zu der erste Fehlentscheidung. Michele Hazanavicius wird zum "besten Regisseur" ernannt, das ist sowas von übertrieben, ein "Das war ganz nett"-Spruch hätte er bekommen können, aber kein Oscar für diese "Hommage". Diese Auszeichnung zeigt schon das "The Artist" ein hochgehyptes etwas ist, Hazanivcius freut sich jedenfalls das er ohne große Eigenleistung einen Oscar abkassiert. "Hugo Cabret" hat zwar keinen des großen Oscars abgesahnt, doch ganze 5 Oscars der unteren Kategorien konnten ergattert werden: Art Direction, beste Cinematography, Sound Editing, Sound Mixing und Best Achievement in Visual Effects schimpfen sich diese Kategorien, bis auf einen Preis lasse ich Hugo von dannen ziehen, es kotzt mich nämlich sehr an das Hugo auch den Oscar für die Effekte abgestaubt hatte. Ich glaube so ziemlich jeder hoffte(und wusste) das "Prevolution" den Preis einheimst, oder immerhin "Harry Potter"(kein einziger Oscar für diese Über-Reihe!), doch dann kriegt ihn Hugo, klar die Effekte sind bestimmt nicht übel, aber es ist eine Frechheit wenn man die Umstände anschaut. Der nächste große Aufreger: "The Artist" als "Bester Film". Ok, das wusste wohl so gut wie jeder, aber diese Preisverleihung zeigt wie sehr man auf den Oscar verzichten kann, der Film kann von mir aus einen Golden Globe bekommen, aber doch bitte nicht den Oscar, der Preis soll doch bitte nicht gehen der sich, wenn man so will, zurückentwickelt und mit dem Banner "Hommage" glänzt, der Preis soll doch bitte nicht an einen Film gehen der kaum etwas eigenes einfließen lässt und alles von "alten" Stummfilmen klaut, sowas macht mich sauer, sowas ist muss nicht sein. Außerdem gabs auch noch Oscars fürs "Beste Kostümdesign"(ebenfalls total lächerlich, man beachte das "Anonymous" diesen Oscar wirklich verdient hätte) und "Beste Musik"(von Ludovic Bource, ich für meinen Teil fande es eher nervtötend, und nein da spricht nicht der wachsende Hass gegen den Film aus mir). Im Großen und Ganzen kann man da nur den Kopf schüttelm die "besten" Oscars gehen an den falschesten Film überhaupt. Und wenn wir schonmal bei dümmlichen Entscheidungen sind, kommen wir gleich mal zum Oscar für "The Iron Lady". Nein ernsthaft, die kriegen einen Oscar für das "Beste Make-Up", weil die einer Oma(soll nicht abwertend klingen) die Falten weggeschminkt haben?! Wäre ja so als wenn man Bruce Willis Friseur den Oscar als besten Stylisten übergeben würde. So beispielstechnisch. Lächerlich. Da hätte man dann ebenfalls mal "Harry Potter" ehren können. So, den Rest präsentiere ich euch kurz und knackig, vor allem weil ich nun genug gelästert habe und bei den anderen Kategorien eh keine große Ahnung habe:  
  • "Bester ausländischer Film" ging in den Iran für "A Separation"
  • Der Oscar für "Film Editing"durfte an "Verblendung" übergeben werden. 
  • Als "bester Dokumentarfilm" wurde "Undefeated", und nicht wie viele hofften die deutsche Doku "Pina", geehrt. 
  • Wie man es nicht anders erwarten konnte, ist "Rango" als Sieger aus der Kategorie  "Best Animated Feature Film" hervorgegangen. 
  • Will Ferrel und Zach Galifianakis präsentierten mit einem Paukenschlag den Oscar-Gewinner in der Kategorie "Bester Original Song": Brett McKenzie für "The Muppets"
  • Der Oscar für "bestes adaptiertes Drehbuch" ging an  "The Descendants" - präsentiert von Mrs. Schlauboot, Angelina Jolie. 
  • Oscar-Gewinner 2012 in der Kategorie "Bestes Original Drehbuch" ist Woody Allen für "Midnight in Paris"
  • Der Goldjunge in der Kategorie "Live Action Short Film" ging an "The Shore"
  • Bestes "Documentary Feature" ist "Saving Face"
  • Sieger in der Kategorie "Best Animated Short Film" ist "The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Fellmore".
Alles in allem eine eher Überraschungsarme Vorstellung, spannend ist anders und wer sich nicht durch die Nacht quälen wollte um die Oscars zu schauen hat genau das richtige getan, nämlich geschlafen.  

6 von 10 Punkten für die Show, 1 von 10 Punkten für die Academy.


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