Mittwoch, 31. Oktober 2012

[Ein kleiner Geheimtipp:] "Cashback", die etwas andere Auffassung einer romantischen Komödie.

(2007) / GB / ca. 89 Minuten / FSK: 12 / Drama, Romanze, Komödie

von Sean Ellis, mit Sean Biggerstaff und Emilia Fox
Liebe ist so ein Thema, das schon unendliche male durchgenudelt wurde. Es gibt Filme über die ersten Schmetterlinge im Bauch, über die schönen gemeinsamen Jahre, über die nicht so schönen Tiefpunkte und natürlich auch über das was man am liebsten immer vermeiden möchte: Die Trennung. "Cashback" ist da nicht anders, wie auch, das Thema bietet nunmal nicht unbedingt viel mehr. Aber das muss es ja auch nicht, man muss das vorhandene nur so kreativ wie möglich umsetzen um einen neuen, frischen Aspekt zu setzen. Genau da setzt "Casback" an, von Anfang an wird gezeigt das man hier nichts 0815-mäßiges abliefern möchte, alleine schon die Trennung von Ben (Sean Biggerstaff) und Suzy (Michelle Ryan) wirkt mit der unglaublich ruhigen Einführung, was vor allem an der seichten Musik und den entspannten Worten liegt, einfach einzigartig und ganz und gar nicht wie der andere Genrematsch. 
"Es gab einmal eine Zeit, da wollte ich wissen was Liebe ist.
 Liebe ist da, wenn du für sie bereit bist. Du musst nur sehen, dass sie in Schönheit gehüllt ist und zwischen den Sekunden deines Lebens versteckt. Wenn du nicht für eine Minute inne hältst, könntest du sie verpassen." 

"Cashback" möchte dir nicht unbedingt etwas von EINER Beziehung erzählen, es geht nicht um die Liebe zweier fiktiver Menschen, es wird erläutert was Liebe an sich ist, bzw. wird eine Sichtweise auf das Thema preisgegeben. Die Story dreht sich wie gesagt um Ben der sich grade von seiner Freundin getrennt hat. Ab dem Moment leidet er unter Schlafproblemen. Keinen normalen Schlafprobleme,  denn 'Schlaf' kommt erst gar nicht mehr zustande. Als Lösung möchte er seine nun zusätzlichen Stunden verkaufen: Er nimmt einen Nachtjob in einem Supermarkt an. Dort gibt es viele Gestalten und Ben erkennt welche Künste sie besitzen die langsamen Sekunden der Nachtschicht so angenehm wie möglich zu überstehen. Ben's Kunst liegt darin die Zeit anzuhalten. Genau in diesen Momenten erkennt er was wirkliche Schönheit  was Liebe ist. Es sind die Sekunden, die Augenblicke die so wunderschön sind, ja, das hat auch er nun erkannt. 




So unglaublich phantasievoll kann das Genre gestaltet werden, das kann man nach den unzähligen Kitschstreifen schon gar nicht mehr glauben. Ich erinnere mich da auch gerne an "Science of Sleep". Traumhaft. Aber wie der Anfang des Filmes vermuten lässt beschäftigt man sich auch mit der Trennung. Diesen Schmerz müssten viele kennen, man fühlt sich absolut leer und doch ist man voller Emotionen, kann sich nicht konzentrieren und denkt nur an diese eine Person. Stundenlang. Tagelang. Wochenlang. Man kommt zu dem Entschluss das man nie wieder an etwas anderes denken kann. 
"Es war nun die vierte Woche in Folge in der ich nicht geschlafen hatte. Ich hörte langsam auf an Suzy zu denken und schleppte mich selbst zurück in die Gegenwart."
Doch auch hier: Die Zeit, die Momente, heilen alle so gut wie alle Wunden. "Cashback" überwältigt in den meisten seiner Momente, wenn es mal 'dürftig' wird, dann wird es schlechten falls kitschig und altbacken. Ja, leider wird es zum Ende hin nicht mehr so atemberaubend, doch das macht der Film einfach mit 80% der Laufzeit wieder wett. Absolute Empfehlung, selten schöne Darstellung des Genres.
8/10

2 Kommentare:

  1. Habe den Film auch schon länger auf dem Radar. Klingt auch sehr gut und die Screenshots machen noch mehr Lust auf den Film... ;)

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    1. Hehe, die Screenshots waren auch der eigentliche Grund den Film zu schauen, aber glücklicherweise steckt da noch mehr hinter :)

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