Sonntag, 28. September 2014

"All men must die" in der 4. Staffel von GAME OF THRONES

Vor einem knappen Jahr, nach Abschluss der 3. Staffel, wusste ich wirklich nicht, wie die Macher sich noch steigern wollen. Es grenzte schon an Dummheit überhaupt daran zu glauben, dass dies möglich sei. Doch Schreiberling George R. R. Martin und das Team, welches seine Worte in Bilder formt, schaffen das Unmögliche und begeistern mich auf einer noch höheren Stufe. Ich meine, "The Red Wedding" war eine Episode, die untopbar schien. Solche schockierenden Folgen kommen mittlerweile vielleicht auch in anderen Serien vor, aber GAME OF THRONES hat hier etwas gewagt, was sich in dieser Form noch nie jemand auf der großen Bildfläche getraut hat.

Es geht nun weiter, die Rebellion des Nordens gegen König Joffrey und den Thron sind mit dem Tod von Robb Stark zerschlagen worden und die nervtötendste Serienfigur ever wiegt sich in Sicherheit. So ganz entspannt ist die Lage aber (zum Glück) nicht, Stannis ist nämlich wieder auf den Beinen und auf dem Vormarsch. Während sich Daenerys in euren neu eroberten Gebieten erstmal niederlässt, läuft in Kings Landing eine etwas abstraktere Version von "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten". Jaime kehrt nach Hause zurück, wird aber ziemlich kühl von seiner geliebten Schwester empfangen, Tyrion wird mit der grade-mal-so reifen Sansa Stark (wir erinnern uns: die Tochter, welche mit ansehen musste, wie ihr Vater von Joffrey hingerichtet wird) verheiratet. Das hier mehr schlechte als gute Zeiten erwartet werden dürften, sollte jedem klar sein. Dazu gesellt sich ein Neuling: Prinz Oberyn Martell, welcher in einen der Top-3 Momente der Staffel involviert ist.



Es fällt mir schwer Worte für etwas zu finden, was einem den Atem raubt. Ernsthaft, so kitschig das auch klingt, hier wurde etwas erschaffen dass einfach noch nie dagewesen ist. Es gibt eine Menge guter Serien, doch in dieser Art und Weise ist GAME OF THRONES ein Erlebnis, welches man nirgend anders auch nur annäherend so miterleben kann.

Staffel 4 stellt eine weitere Steigerung dar und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass die nächste einfach nicht besser sein kann - wenn ich das nicht schon vor einem Jahr getan hätte. Es wird in jeder Folge mindestens ein kleiner What-the-Fuck-Moment eingebaut, wobei es, wenn man dann intensiver darüber nachdenkt, schon ziemlich große sind. Was hier im Kampf von Prinz Oberyn gegen 'Den Berg' passiert, ist wohl das teuflischte was sich ein Mensch nur ausdenken kann, wie Tyrions unvergleichbare Rede inszeniert wird, sucht man in großen Blockbustern vergeblich. Nicht zu vergessen die Schlacht an der Mauer der Nachtwache! BÄM, das ist Mittelalteraction wie ich sie zuletzt in DER HERR DER RINGE gesehen habe. Und das ist ein verdammt großes Kompliment.

Sprachlos warte ich nun bis Frühjahr 2015 um diese unfassbare Reise fortzuführen. Zum Abschluss noch eine Aktualisierung meiner Top-5-Charaktere:


Platz 5: Jaime Lannister (Nikolaj Coster-Waldau) (↓4)
Der Kerl wächst einem wirklich immer mehr an's Herz. Man musste ihm zwar erst ein Körperteil nehmen bis es dazu kommen sollte, aber was solls. Tolle Bruderaktionen, die den angekratzten Edelritter endlich mal scheinen lassen.




Platz 4: Prinz Oberyn Martell (Pedro Pascal) (neu)
Egal wie lange die Serie noch geht: Oberyn hat sich in das Hirn jedes Fans gebrannt. Imposante Auftritte von einem Mann, der weiß wie man kämpft - es aber nicht rechtzeitig zu Ende bringt.




Platz 3: John Snow (Kit Harrington) (neu)
Die erste Staffel, in der mich John Snow mal wirklich begeistert hat. Davor hatte er keinen scheinbaren Charakter, doch als es hier auf den Showdown an der Mauer zugeht beweist er, was für ein Anführer er sein kann.





Platz 2: Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) (↓1)
Und wieder mal tauschen die beiden Platz 1 und 2. Daenerys wirkt das erste Mal angreifbar, die heile Welt die man ihr zu verdanken hat, wirkt doch nicht so heil. Dazu gesellen sich weitere Probleme mit der die aufstrebende Herrscherin aber doch hoffentlich klar kommen sollte. Ich traue ihr alles zu, tolle Frau.




Platz 1: Tyrion Lannister (Peter Dinklage) (↑2)
And the speech of the year goes tooooo: Peter Dinklage! Falls es einen Instant-Oscar geben würde, er hätte ihn verdient. Die wohl gänsehauterregendste Szene 2014. Egal was da noch kommen mag. Dazu die Erkenntnis schlechtin: Selbst George R.R. Martin kann ihn nicht umbringen.




“All my life you’ve wanted me dead.” - “Yes, but you refused to die. I respect that. Even admire it. You fight for what’s yours.”

Samstag, 27. September 2014

HER - Was bedeutet dir Liebe?


(Her (2013), US, Laufzeit ca. 126 Minuten, FSK 12, Drama, Science Fiction-Film)


“Play a melancholy song. [And just listen].”

Theodor (Joaquin Phoenix) startet sein neues Betriebssystem (Scarlett Johanson) und es passiert das, worum sich auf eine bestimmte Weise unser komplettes Leben dreht. Ob wir es wollen oder nicht. “Hey, here i am” - “Ohh….hi..?”. Eine neue Person tritt in dein Leben und irgendwie weiß dein Bauchgefühl vor deinem Kopf, auf was die Sache hinauslaufen wird. Wir haben es nicht geplant, es passiert einfach so, aus der Laune der Natur heraus. Doch man fängt an zusammen zu scherzen, sich zu necken und sich erneut zu verlieben. Alle schmerzhaften Erfahrungen der Vergangenheit verblassen und man gerät in ein Welt die perfekter nicht sein könnte. Sie ist unzerstörbar.

Dabei ist es völlig egal in welcher Form diese Person plötzlich erscheint, HER zeigt, dass alleine eine Stimme und die dahinter verborgene Persönlichkeit einen in den Bann ziehen kann. Man würde in einen Strudel der Scheinheiligkeit kommen, wenn man jetzt behaupte, dass es auch bei echten Menschen doch nur auf die inneren Werte ankomme - denn so ist es nunmal nicht. Aber das ist auch nicht der Punkt, auf den Spike Jonze anspringen möchte. Er zeigt, dass der starke Charakter tolle Personen an einen bindet. Auf lange Zeit gesehen reicht ein hübsches Gesicht dafür einfach nicht aus. 



Jonze definiert den Begriff ‘Liebe’ hier nicht neu, muss er auch gar nicht, denn jeder Mensch sollte dieses Wort für sich selbst verinnerlicht haben, wissen was er damit verbindet. Ob es nun die Liebe zu Computerspielen, Puzzlen, Menschen, Reisen oder Betriebssystemen ist - sei mit dem im Einklang, was dich glücklich macht. HER macht damit schonmal einen wichtigen Schritt, den viele Liebesfilme nicht gehen. Es wird das eigene Sichtfeld erweitert, es wird einem gezeigt, dass es darum geht sich selber glücklich zu machen. Und im besten Falle noch weitere Personen dazu.

Spike Jonze und der Stellvertreter der Liebe, Joaquin Phoenix, haben einen Schnitt in der Endlosschleife unseres Lebens vorgenommen: Man trifft jemanden, verliebt sich, trennt sich. Es ist eine Achterbahnfahrt die immer wieder von vorne beginnt, und umso eher wir das verstehen, umso eher wir Jonzes Botschaft verinnerlicht haben, desto besser werden wir mit dem Schlussspurt einer jeden Runde fertig. Denn Liebe hält nicht ewig. Sie blüht und verwelkt, was vollkommen in Ordnung ist wenn man damit im Einklang ist. Der Trick ist nämlich, nicht vergeblich eine Pflanze zu gießen dessen Leben vorbei ist, sondern sich eine Neue zu suchen und das ganze Spektakel noch Mal von vorne zu erleben.

“We’re only here briefly, and in this moment i want to allow myself joy.” 


9.0/10

Freitag, 26. September 2014

Kurz und knackig: Dwayne "The Rock" Johnson spannt wieder den Bizeps an - HERCULES


Die Legende besagt, dass Dwayne Johnson bereits im Mutterleib Liegestütze und Klimmzüge vollbracht hat, dass er das muskulöseste Baby war, welches die Welt je gesehen hat. Göttervater Zeus persönlich hat ihn geschickt, um Hollywood zu retten. Immerhin die Actionecke. Und was soll man sagen? "The Scorpion King", "Welcome to the Jungle", "Walking Tall" - nur Auszüge seiner Heldentaten. Das er ein Haudraufhalbgott ist, hat er also schon ein paar mal unter Beweis gestellt. Klar doch, dass er für Brett Ratners neueste Hercules-Ansicht die erste Wahl war. Nichtmal Arnie wäre in seinen besten Tagen eine Konkurrenz gewesen. Natürlich entstehen dann auch gewisse Erwartungen. Ist wie beim ersten Date mit einer umwerfenden Frau, man denkt es wird der beste Abend seit langem und dann kommt das - die Kehrseite dessen, was man sich vorgestellt hat: Sie ist nicht so witzig, reizend und unterhaltend wie man es sich vorgestellt hat. Man lächelt sie nach außen hin zwar an, aber innerlich fragt man sich nur, welche Ausrede grade am Besten zieht um mal 5 Minuten von ihr wegzukommen. Rummachen würde man mit ihr aber dennoch ganz gerne, deswegen bleibt man am Ball. Das gleiche Spiel gibt's auch hier bei "Hercules", es fehlt einfach an allem, was man erwartet hat, bis auf das Aussehen. Der Witz der bei The Rock sonst selten zu kurz kommt, flackert hier nur ab und zu auf, und auch dann wirkt es so, als ob der Mann hinter der Kamera das sofort unterbinden möchte. Die Beschäftigung mit dem Mythos Hercules ist ebenfalls nur so halbgar angegangen worden, (halb)göttliches blitzt hier gar nicht auf. Aber das Bild stimmt eben. Die Schlachten wurden up-to-date inszeniert und sehen einfach verdammt gut aus. Allen voran natürlich die Schöne....ich meine natürlich der Held, Dwayne Johnson. Er lässt den Bizeps zucken und die Fäuste schwingen, erledigt mit seinen Sidekicks trotz Armee im Rücken beinahe alles alleine. Doch das Team dahinter hat es leider nicht geschafft, ihm ein würdiges Szenario zurecht zu schustern. So bleibt "Hercules" kein schlechter Film, aber auch kein Klassiker der er mit dieser Personalie im Genre 'Action' hätte werden können. 



(Hercules: The Thracian Wars (2014), US, Laufzeit ca. 99 Minuten, FSK 12, Abenteuerfilm, Actionfilm, Fantasyfilm)

6.0/10

Donnerstag, 25. September 2014

Die Tribute von Panem: Catching Fire - Die Dystopie verdichtet sich

von Francis Lawrence, mit Jennifer Lawrence und Josh Hutcherson
Die Einstellung der jugendlichen, kitschigen Buchverfilmung hatte “Die Tribute von Panem” von Stunden Null an. Welchem vorurteilfällendem Filmschauer möchte man da aber böse sein, ist man doch mit großer Sicherheit selber so jemand (gewesen). Und das zu Recht, das Cover mit der weiblichen Harry Potter-Nachfolgerin, jedenfalls was den möglich kommenden Kult angeht, welche im Trailer voller Selbstlosigkeit sich lieber selber als ihre kleine Schwester in den vermeindlichen Tot schickt, bietet ordentlich Prämisse dafür. Man könnte auch so gemein sein und “Twilight”-Vergleiche ziehen. Was aber ziemlich unfair wäre, zumal Vorurteile so oder so nicht nett sind.

Wie es so oft im Leben ist, werden Vorurteile bei näherer Beschäftigung dann auch gerne mal ausgeknockt. “The Hunger Games” (Teil 1) war gar nicht so kitschig, wenn auch nicht frei davon, war vor allem unterhaltsamer als viele Vertreter dessen, welche mit oben genannten Vorurteilen betroffen sind. Jennifer Lawrence ist keine Kristen Stewart, Josh Hutcherson kein Robert Pattinson.



In “Catching Fire” (Teil 2) weicht man nicht von der schönen Kombination aus dem Vorgänger ab, wird sogar konsequenter und authentischer. “Die Tribute von Panem” sind nunmal etwas theatralisch, so wie es sich für die zugehörige Lektüre und Zielgruppe auch gehört, doch wird es geschafft diesen Faktor, der sehr nervig werden kann wenn er zu viel und unausgewogen eingesetzt wird, in Verbindung mit kraftvollen Charakteren und einer spannenden Einlage nach der anderen so hinzuwursteln, dass die Gesamtpackung 1a aussieht und der Inhalt auch nicht sofort ins Klo muss. Francis Lawrence hat es (natürlich auch dank der Vorlage) gleich zu Anfang geschafft das Image der Reihe aufzupeppen, das Happy Ending aus Teil 1 wird hier zu der bereits angekratzten dystopischen Welt mit Untergangsfeeling gestutzt. Jetzt aber richtig. Wo man sich bei den Hungerspielen nicht zu viel getraut hat, drückt man jetzt auf die Tube und man merkt was sich da noch anbahnen muss. Zur schlussendlichen Anbahnung kommt es zwar erst in den nächsten Teilen, doch wird hier perfekt darauf eingestimmt und mit den zweiten Hungerspielen dazu noch angenehm unterhalten. Das Szenario macht eben einfach Laune, deswegen ist auch der Royal Rumble beim Wrestling so beliebt. 

"This is the revolution, and you are the mockingjay."

Man würde lügen, wenn man behauptet, dass die Macher die Reihe komplett erwachsenenfreundlich gemacht haben. Doch wäre es den Filmen ebenfalls nicht fair gegenüber, sie auf eine Twilight-Variante nur ohne Werwölfe und Vampire herunterzubrechen. Dafür machen alle Beteiligten einen zu guten Job, was man geboten bekommt ist überdurchschnittliches Fantasykino der Moderne welches auch nach knapp 2 ½ Stunden nicht anstrengend wird.

7.5/10

Donnerstag, 18. September 2014

How I Met Your Mother - Season 5

©Twentieth Century Fox
Als Barney und Robin sich ihrer Gefühle füreinander nicht nur bewusst werden, sondern diese auch gegenseitig kommunizieren und in der Folge zu einem Pärchen werden, bekommen Marshall und Lily das Funkeln nicht mehr aus ihren Augen heraus. Endlich ein Paar, mit denen sie ihre perfekt organisierten Pärchenabende vollziehen können. Währenddessen beginnt für Ted ein neuer Lebensabschnitt. Er nimmt einen Job an der Uni an und unterrichtet nun im Fach Archtitektur. Alles harmonisch also in der Booth des MacLarens Pub. Und dann ist da ja auch noch der offene Kinderwunsch von Marshall und Lily.

HOW I MET YOUR MOTHER ist mit Season 5 nun an einem Punkt angekommen, an dem sich die Leistung an einem bestimmten Punkt einpendelt. Man könnte auch meinen ein Mittelwert aus der bisher vollbrachten Leistung. Dementsprechend, kann der Zuschauer mit diesem Durchschnitt äußerst gut leben, gelingt HIMYM doch ein gelungener Mix aus Witz, Handlung und mittlerweile auch einer geringen Portion Spannung. Diese wird simpel und einfach durch die Hauptfrage konstruiert. Wer wird die Mutter von Ted´s Kindern? Da wird hier einmal ein gelbfarbener Regenschirm gezeigt, dort ist mal die Ferse des Fußes der Mutter zu sehen. Die Macher lassen den Zuschauer immer wieder an der Lösung schnuppern, ohne auch nur im entferntesten daran zu denken diese Frage wirklich zu beantworten. Eine sehr effiziente Art und Weise an diese Thematik heranzugehen.

Ansonsten steht Staffel 5 größtenteils im Zeichen des Barney Stinson. Die Folgen, in denen er keine große Rolle spielt sind im Prinzip nicht vorhanden. Carter Bays und Craig Thomas haben verstanden wer das Zugpferd der Serie ist, und lassen Neil Patrick Harris in der Konsequenz seinen äußerst gelungen ´Suits´- Song zum Besten geben, das Playbook vorstellen, eine emotionale Seite haben, aber natürlich lassen sie ihn hauptsächlich seine ´awesomeness´ ausstrahlen.
Die Neuerungen im Cast, die Abwechslung welche Staffel 5 durchaus mitzubringen weiß, haben allesamt ihre Wirkung nicht verfehlt. Zauberhafte Frauen wie Rachel Bilson oder Jennifer Lopez werden engagiert um in der ein oder anderen Episode neuen Glanz in die Sitcom zu bringen. Größter Gewinn jedoch ist Benjamin Koldyke, der die Rolle des Don Frank bekleidet. Dieser ist der neue Arbeitskollege von Robin und soll in dieser Staffel auch noch eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen. Sympathische Figur, die vor allem zu Beginn der neuen Season für einige Lacher und gehörigen Schwung gesorgt hat.

©Twentieth Century Fox
Ansonsten macht HIMYM das, was es am besten kann. Alltägliche Probleme, Laster oder Macken, wie zum Beispiel das Rauchen auf humoristische Art und Weise und mit Hilfe der Gang zu beleuchten und die einfach gestrickte Art des Menschen so offenlegen. Eine der größten Stärken des Projektes, das sich seit Folge 1 wie ein roter Faden durch die HIMYM – Welt zieht.
HOW I MET YOUR MOTHER bleibt auch in Staffel 5 großartige Comedy, und man bekommt das Gefühl nicht los, das die Serie zwar ganz langsam, aber sicher auf dem Weg zur Zielgerade ist.

Es beginnt ernst zu werden!


Bewertung: 08/10



©Twentieth Century Fox
Genre: Comedy, Sitcom
Originaltitel: How I Met Your Mother
Idee: Carter Bays, Craig Thomas
Darsteller: Josh Radnor, Jason Segel, Cobey Smulders, Neil Patrick Harris, Alyson Hannigan
Erscheinungsjahr: 2009
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 24 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch

Montag, 15. September 2014

How I Met Your Mother - Season 4

©Twentieth Century Fox
Zwischen Ted und Stella geht es in die heiße Phase. Sie planen ihre Hochzeit, ein gewagter und großer Schritt. Währenddessen kann Barney seine Gefühle für Robin immer schwerer verbergen, was auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint. Lily und Marshall sind wie immer ein glückliches Paar, in ihrer neuen Wohnung wollen sie auch ihr familiäres Glück finden und denken in der Folge zum ersten Mal ernsthaft über eigenen Nachwuchs nach. Season 4 ist also da, und Ted ist wieder auf der Suche nach der Besitzerin des gelben Regenschirms!

In HOW I MET YOUR MOTHER kann man langsam aber sicher ein Muster erkennen, welches einer Achterbahn gleicht, die nie wirklich dem Erdboden zu nahen scheint, aber dennoch deutliche Leistungsunterschiede von Zeit zu Zeit aufzuweisen hat. So ist auch Season 4 eher auf dem Level der zweiten Staffel anzusiedeln, als auf dem Niveau des ersten und des dritten Ablegers.
Ein Grund dafür ist wohl der schwache Start der Staffel, der vor allem durch die am Ende doch recht öden Lovestory zwischen Ted und Stella, gehörig Wind aus den Segeln genommen bekommen hat. Dazu kommen Fehlentscheidung wie die phasenweise Abstinenz von Robin und Lily, zu Anfang und Ende des Projektes. Die Handlung wirkte teilweise eingefroren und statisch. Ab Mitte der Staffel schläft sie dann ganz ein. So verließen sich Leute um Carter Bays für reines Gag-Dropping, was sicherlich zu Lachern führt, aber am Ende der Staffel sicher nicht für ein komplett befriedigtes Publikum.
Highlights in Season 4, sind ohne Zweifel die Episoden, in der die Freundschaft, und der Freundeskreis in den Fokus gerückt wird. So zählt beispielsweise Folge 2 zu den besten 20 Minuten dieser Season. Der beste Burger der Stadt wird gesucht, ein Erlebnis welches die Freunde teilen. Ob es darum geht New Jersey zu hassen, Baryney´s verrückte Maschen zu begutachten, unter dem Tisch einer Tapas-Bar ausharren, oder gemeinsam auf das Dach der Nachbarn zu springen. Sie tun das alles gemeinsam. Das ist wohl die größte Romantik, die es überhaupt auf Erden gibt.
Zum witzigsten Moment wird konkurrenzlos Barney´s Super-Bewerbungsvideo gekürt.

©Twentieth Century Fox
Neue, gewinnbringende Figuren und Nebendarsteller wurden in Season 4 nicht integriert. HOW I MET YOUR MOTHER verlässt sich auf seine Zugpferde, die der Mammutaufgabe auch weiterhin gerecht werden. Das Gefühl, das irgendetwas aber unvollständig ist, keimt aber ein ums andere Mal im Zuschauer auf. Schauen wir auf Serien wie SCRUBS, CALIFORNICATION oder auch TWO AND A HALF MEN, fällt sofort auf, dass der Cast in den Serien erweitert wurde, das er generell größer ist und das die Ideengeber die Dynamik im Bereich Besetzung aufrecht erhalten konnten. Hier muss HOW I MET YOUR MOTHER schleunigst punkten, bevor der Zuschauer gelangweilt werden könnte. Dies ist bislang noch nicht der Fall gewesen, aber der Punkt scheint nicht mehr lange auf sich warten zu lassen. Season 5 muss das Gaspedal erneut durchdrücken. In Sachen Handlung und Figurenkonstellation. Die Sprüche sitzen schließlich!


Bewertung: 07/10



©Twentieth Century Fox
Genre: Comedy, Sitcom
Originaltitel: How I Met Your Mother
Idee: Carter Bays, Craig Thomas
Darsteller: Josh Radnor, Jason Segel, Cobey Smulders, Neil Patrick Harris, Alyson Hannigan
Erscheinungsjahr: 2008
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 24 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch

Mittwoch, 10. September 2014

How I Met Your Mother - Season 3

©Twentieth Century Fox
Nach der Trennung mit Robin, versucht Ted wieder Fuß zu fassen im Single-Leben. Gut, das er seinen treuen Wingman Barney an seiner Seite hat. Fortan heißt es gemeinsam Hühner aufzureißen. Dabei vergisst Ted natürlich nicht die Augen nach der großen Liebe aufzuhalten. Währenddessen findet auch Robin weiterhin am Daten ihren Spaß. Die Konstante bleiben somit Marshall und Lily, die frisch verheiratet, immerzu das perfekte Paar darstellen. Season 3 erzählt also weiterhin die Geschichte, wie Ted die Mutter seiner Kinder traf.

Season 3 bringt wieder frischen Wind in die HOW I MET YOUR MOTHER – Stube. Erneut ergeben sich zahlreiche Veränderungen. Seien sie bedingt durch Trennungen, Trauungen, oder schlicht und ergreifend dadurch, das Barney von Folge zu Folge ´awesomer´ zu werden scheint.
Ted ist wieder zu haben, und was das bedeutet, weiß wohl jeder eingefleischte HIMYM-Anhänger. Barney hat seinen alten Wingman zurück. In der Folge, hat das Publikum nicht nur wieder deutlich mehr Spaß, nein, auch Barney´s unerschöpflich scheinende Repertoire an Flirt-Tipps, Statistiken und ´Anmach-Strategien´, kommt wieder vollends zur Geltung. Das Resultat ist eine neue, der Serie sehr wohlgesonnene, Dynamik, welche zumindest in Sachen Gag-Dichte wieder vollends an Season 1 anzuknüpfen weiß.
Season 2 flachte ein wenig ab, das muss gesagt sein. Dennoch haben die Macher kluge Entscheidungen getroffen. Mit Sarah Chalke (Scrubs) in der Rolle der Stella, und Enrique Iglesias als Gael, hat man kluge Akzente gesetzt und die Staffel vor allem in Persona von Enrique Iglesias, schwungvoll aus den Startlöchern gebracht. Der Haupt-Cast erledigt in der Konsequenz den Rest, dafür ist das Ensemble bereits zu eingespielt und zu fähig, als ob in dieser Hinsicht irgendetwas schief laufen könnte.

Season 3 legt den Fokus vor allem auf die ´Broschaft´ der Hauptakteure Ted und Barney. Neil Patrick Harris liefert wieder einen grandiosen Job ab. Die Figur des Barney Stinson scheint ihm auf den Leib geschneidert, wie seine verflucht teuren Maßanzüge, auch wenn das eigentlich nicht seinem Naturell entspricht, wie wir alle wissen. Davon abgesehen entwickelt sich Josh Radnor alias Ted Mosby zum unangefochtenen Sympathieträger, der er tatsächlich sein sollte, aber in den vergangenen zwei Staffeln noch nicht so wirklich sein konnte. Gerade in der Episode ´Die Ziege´ erkennt spätestens der Letzte, was die Truppe an Ted hat. Er strahlt Loyalität, Treue, Humor und Verletzlichkeit aus. Absolutes Zugpferd der Serie, wenngleich natürlich nicht zu leugnen ist, das sich dahinter vier weitere heimliche Helden tummeln, die nicht minder wichtig für den Fortbestand und die Interaktion des Projekts sind.

©Twentieth Century Fox
So kann man Season 3 sicherlich nicht nur einiges abgewinnen, Fans werden sie lieben.
Kleiner Wehmutstropfen bleibt aber weiterhin der zu schwache Einsatz des Scores. Im Vergleich zu Ablegern wie SCRUBS, stinkt HIMYM sang und klanglos ab. Egal in welche Stimmung oder Richtung es auch geht, hier verpasst man Extrapunkte bei der Atmosphäre. Sicherlich sollte der Fokus der Serie auf der humoristischen Seite liegen, der ein oder andere Dramedy-Moment jedoch muss eingestreut werden, um die volle Anerkennung der Zuschauerschaft zu ergattern. In der eben schon angesprochenen Folge ´Die Ziege´ war dies der Fall. Deshalb auch klar das beste Stück der dritten Staffel und unangefochtene Spitze was Atmosphäre und Flair angeht. Es werden zumindest zeitweise Beziehungen kritisch hinterfragt, auch wenn dies wenig später wieder zunichte gemacht wird. Typisch für eine Sitcom, demnach absolut gerechtfertigt.


Lange Rede, kurzer Sinn. Season 3 is just awesome!


Bewertung: 09/10



©Twentieth Century Fox
Genre: Comedy, Sitcom
Originaltitel: How I Met Your Mother
Idee: Carter Bays, Craig Thomas
Darsteller: Josh Radnor, Jason Segel, Cobey Smulders, Neil Patrick Harris, Alyson Hannigan
Erscheinungsjahr: 2007
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 20 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch

Sonntag, 7. September 2014

How I Met Your Mother - Season 2

©Twentieth Century Fox
Selten ist das Leben gerecht. Als Ted sein Glück in Robin findet, beendet Lily die Beziehung zu Marshall um in San Francisco ein Kunststipendium wahrzunehmen. Fortan versuchen Robin, Barney und Ted ihren langjährigen Freund Marshall wieder in die Spur zu bugsieren, sodass sein Liebesleben wieder angekurbelt wird. Season 2 beschäftigt sich somit vorrangig mit der Frage nach der Zukunft von Marshall und Lily, und natürlich steht die Beziehung zwischen Robin und Ted im Vordergrund. Und dann ist da noch Barney, der seine ´Awesomeness´ wohl einfach nicht aus seinen  Genen verdrängen kann. Das Mac Larens hat wieder geöffnet!

Nachdem in Season 1 die Rollen klar verteilt wurden, die Figuren zueinander gefunden haben, und auch der Zuschauer zu den Figuren gefunden hat, beschäftigt sich Season 2 in der Konsequenz mit der Dynamik in den Beziehungen. Eintönigkeit soll vermieden werden und so entscheiden sich die Macher dazu, für kurze Zeit einige geradlinige Striche zu zeichnen, die das Publikum ein ums andere Mal vor seltsame Eindrücke stellen. Beispielsweise sorgt die kurzfristige Abstinenz Lilys für eine Unbeliebtheit, die der Charakter an sich nicht verdient gehabt hätte. Viele Entscheidungen scheinen somit etwas zu deutlich aus der Luft gegriffen und haben eine eher überhastete Note an sich haften. So scheinen die ersten Mängel der Sitcom im Handlungsverlauf erkennbar zu sein, was dem ganzen Spaß aber nur kurzfristig einen kleinen Abbruch tut. 
Denn was Sitcoms eben so an sich haben ist der Fakt, das die Handlung eine eher untergeordnete Rolle spielt, solange sich die Produzenten und Schreiberlinge zumindest an einen gewissen Rahmen zu halten wissen. Das tun sie. Und worin sie besonders stark sind, ist das Schreiben von Lachern. Denn hier fährt HOW I MET YOUR MOTHER erneut Geschütze auf, die dem Publikum die Serie versüßen und Sympathien einbringen, die unersetzlich für solch ein Projekt sind.

©Twentieth Century Fox
Dabei liegt der Fokus in Season 2 hauptsächlich auf Robin und Marshall. Neben Barney, der immer irgendwie in der Nähe und im Mittelpunkt ist, erfährt man vor allem über eben genante Protagonisten eine Menge mehr. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, das Hauptcharakter Ted Mosby bereits in Season 1 gründlich durchleuchtet wurde und sich das Team um Carter Bays in der Folge intensiver um die anderen Gesichter bemühen wollte. 
So mausert sich vor allem Jason Segel zum heimlichen Helden, wobei man nahezu in jeder Folge einen anderen der Protagonisten mit diesem Titel küren könnte. Eine unheimliche Ausgeglichenheit im Cast, in der Charakterzeichnung und im ´Gag-Anteil´. 
In den Nebenrollen lässt sich Season 2 noch deutlich Luft nach oben. Einzig die Figur des Brad kann sich über mehrere Rollen als Sympathieträger und Gewinn für die Staffel deklarieren. Ansonsten vertraut man dem alten Team, lässt wenig neues zu und konzentriert sich vor allem auf die Innovation bei den Folgen. 

Und hier spult HOW I MET YOUR MOTHER erneut das volle Programm ab. Ob Super Bowl, die letzte Fahrt des Fieros oder Barney´s Auftritt bei ´Der Preiß ist heiß´. Jede Episode verspricht eine spannende und amüsante Geschichte. Da bleibt nur noch die Frage offen ob dem Format irgendwann die Puste ausgeht. Season 3 verrät uns mehr. 


Bewertung: 07/10



©Twentieth Century Fox
Genre: Comedy, Sitcom
Originaltitel: How I Met Your Mother
Idee: Carter Bays, Craig Thomas
Darsteller: Josh Radnor, Jason Segel, Cobey Smulders, Neil Patrick Harris, Alyson Hannigan
Erscheinungsjahr: 2006
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 22 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch

Freitag, 5. September 2014

How I Met Your Mother - Season 1

©Twentieth Century Fox
Ted Mosby ist ein chronischer Romantiker. Immer auf der Suche nach der Frau fürs Leben, begleiten ihn seine Freunde Robin, Barney, Marshall und Lily durch den New Yorker Alltag. Während Marshall und Lily schon seit Jahren ein Paar sind, ist Barney Stinson ein in Anzügen auftretender Schwerenöter, der keine Tricks auslässt um seine Beute ins Schlafzimmer zu bekommen. Auf der anderen Seite ist da auch noch Robin, die Fernsehmoderatorin, welche Probleme hat ihre Karriere mit der Liebe in Einklang zu bringen. Gemeinsam sind sie aber ein unschlagbares Team, das allen Hindernissen und Gefahren zu trotzen weiß.

Als HOW I MET YOUR MOTHER 2005 das Licht der Serienwelt erblickt, konnten wohl nur die wenigsten Menschen erahnen zu welch einem Riesen-Hit sich diese Sitcom entwickeln würde. Heute wird sie in einem Atemzug mit glorreichen Formaten wie TWO AND A HALF MEN, SCRUBS, oder KING OF QUEENS genannt. Ehre wem Ehre gebührt, denn Ideengeber Carter Bays hat mit seinem Projekt eine wahre Goldgrube entdeckt. Woran liegt das?

Nun, zum einen verfügt HOW I MET YOUR MOTHER über fantastische Schauspieler und Figuren. Neil Patrick Harris, Jason Segel, Josh Radnor, Cobie Smulders und Alyson Hannigan sind allesamt für ihre Rollen geboren. Eine Harmonie in der Besetzung und in deren Arbeiten, wie sie selten bis gar nicht zu finden ist. Des Weiteren ist HOW I MET YOUR MOTHER ein Paradebeispiel dafür, wie herrlich man sein Schauspiel-Ensemble miteinander interagieren lassen kann. Hier werden Steilvorlagen en masse gegeben, jeder Charakter hat seinen ganz bestimmten Part in der Serie und der Gewinner dieser Kombination ist der Lachmuskel des Zuschauers.
In Mitten der New Yorker Straßen und Wege symbolisieren unsere Protagonisten das pulsierende Leben mit all seinen Facetten. Liebe, Job, Freundschaft, Loyalität, Spaß, das Leben mit all seinen Facetten eben.
Während Neil Patrick Harris und Jason Segel die Schauspielerische Extraklasse hochhalten, produziert das Team, rund um Carter Bays Gags am laufenden Fließband. Häufig auch genial durch Mimik und Gestik der Schauspieler umgesetzt, ergibt sich unterm Strich ein Gesamtprodukt, welches in der Serienlandschaft ein klares Zeichen setzt und Spuren hinterlässt.

©Twentieth Century Fox
Denn um was es in HOW I MET YOUR MOTHER letztlich natürlich geht ist Liebe. SEASON 1 lässt in diesem Fall sehr geschickt die Verhaltensmuster der Figuren aufblühen. Mit Ted Mosby als Hauptcharakter und hoffnungsloser Romantiker. Mit Lily und Marshall als Vorzeigepärchen. Mit Barney Stinson als Womanizer. Und mit Robin Scherbatsky, einer Frau die so Recht noch gar nicht weiß, wo sie in ihrem Leben hin möchte. HOW I MET YOUR MOTHER deckt jede Facette der Liebe ab und sorgt somit für einen Wiedererkennungseffekt, da der Zuschauer sich todsicher einer Person zugehörig fühlt. Ein kluger Schachzug, der sich in Einschaltquoten und Feedback bemerkbar macht.

Season 1 startet eine Reise, die durch unheimliche Gagdichte besticht, durch Sympathie in allen Belangen und durch Kreativität beim Schreiben der Folgen. Das Publikum folgt dem für eine Sitcom typisch dünnen Handlungsstrang gerne, und sitzt mit seinen Lieblingen tag täglich im MacLarens Pub, geht mit ihnen in jeglichen Bewusstseinszuständen durch Dick und Dünn. Feiert mit, lacht mit und trauert mit. HOW I MET YOUR MOTHER hat eben genau dieses gewisse Etwas, das den Zuschauer mit in den Sog zieht.

HOW I MET YOUT MOTHER lässt das Serienfieber ausbrechen. Ganz starke erste Staffel!


Bewertung: 08/10



©Twentieth Century Fox
Genre: Comedy, Sitcom
Originaltitel: How I Met Your Mother
Idee: Carter Bays, Craig Thomas
Darsteller: Josh Radnor, Jason Segel, Cobey Smulders, Neil Patrick Harris, Alyson Hannigan
Erscheinungsjahr: 2005
Produktionsland: USA
Laufzeit: ca. 22 x 22 Minuten
Originalsprache: Englisch


Montag, 1. September 2014

The Raid - Part 2

©Koch Media GmbH
Rama wird nach der Stürmung des Hochhauses als Undercover-Cop rekrutiert. Seine erster Fall ist der Sohn des chinesischen Mafia-Bosses Bangun, der zusammen mit dem Goto-Clan die gesamte Stadt Jakarta kontrolliert. Rama soll Ucok ins Gefängnis folgen und sich dort seine Freundschaft sichern. Als er diesem das Leben rettet, steht die Familie in der Schuld Ramas und nach Ablauf seiner Strafe arbeitet er somit für Bangun. Doch Ucok möchte die Geschäfte selbst leiten und in der Folge einen Krieg der Familien auslösen. Eine große Gefahr dort der Mafia-Welt. Und dann ist da auch noch Bejo, ein hungriger und gewiefter Aufsteiger, mit dem Rama noch eine Rechnung offen hat...

THE RAID 2 könnte kurz gesagt tatsächlich der geilste Film aller Zeiten sein. Warum? Nun, ab wann ist ein Action-Film denn richtig gut? Das Action-Genre ist wohl die Sparte in der sich der Zuschauer am leichtesten blenden lässt. Er ist schon mit sehr wenig zufrieden, eine kleine Leistung reicht oft schon, um dem Publikum vorzugaukeln etwas ganz starkes gesehen zu haben. Nun, THE RAID 2 ist zumindest mal der beste Actionfilm aller Zeiten, weil er eben so viel mehr als nur ein Actionfilm ist. THE RAID 2 könnte man als eine Reise bezeichnen, als einen Epos, als eine einnehmende und unterhaltsame Geschichte. Und all das liegt daran, dass diese Fortsetzung genau das Potential ausgeschöpft hat, welches dieses Format in sich trägt.
So wirkt THE RAID 2 in der Folge deutlich ausgereifter, besonnener, geduldiger und eben entschlossen genau der ganz große Film zu sein, der er am Ende des Tages dann auch tatsächlich ist.

Der springende Punkt ist, dass man die positiven Aspekte des Vorgängers nicht nur beibehalten hat, sondern sie noch stärker auf die Leinwand bringen konnte. THE RAID 2 bietet die beste Action, die besten Kämpfe, die je das Licht der Leinwand erblickt haben. Der Film ist noch höher, noch schneller, noch besser. Atmosphärisch ist THE RAID 2 so dicht und stark gedreht, dass der Zuschauer es wohl nicht schaffen wird in der 150-minütigen Laufzeit den Mund zuzuhalten. THE RAID 2 ist einfach erwachsener. Wenn die schonungslose Anfangssequenz angespielt wird, zum ersten Mal die grauen Mauern und der abgeblätterte Putz in der Linse hängt, dann weiß das Publikum das die Stunde geschlagen hat.
Der Streifen macht in jederlei Hinsicht einen solch großen Schritt, dass es nahezu nicht glaubhaft erscheint. Die Dialoge sind plötzlich von einem anderen Stern, unheimlich geschliffen und treffen jedes einzelne Mal voll ins Schwarze. Die Settings, die Anordnung der Szenen, die Choreographien sowieso, all das setzt sich zu einer Symbiose aus purem Adrenalin und absoluter Gänsehaut zusammen, welche dem Publikum humorlos um die Ohren gepfeffert wird.
Die enorme Laufzeit vergeht wie im Flug, da die Story so ein Mammutprojekt auch wirklich tragen kann. THE RAID 2 hat somit auch die Möglichkeit seine Actionszenen viel cleverer und gewählter zu platzieren und hat nicht die Aufgabe die gesamte Laufzeit mit dieser Art von Film zu füllen. Aber wenn sie dann kommen, dann sind sie was Optik und Einzigartigkeit anbelangt nicht zu überbieten. Herausragende Zeitlupen-Sequenzen, ein überragend aufgelegter Iko Uwais, der auch in den langsameren Passagen des Filmes prima funktioniert, all das zusammen ergibt einfach eine Action-Legende, denn nichts anderes ist diese Fortsetzung letztlich.

©Koch Media GmbH

THE RAID 2 umgibt eine Aura, die man auch gerne als Quentin-Tarantino-Aura beschreiben könnte. Der Zuschauer hat zu jedem Zeitpunkt das Gefühl, dass hier gerade etwas ganz großes, etwas ganz Besonderes passiert. Und dieses Gefühl trügt nicht. THE RAID 2 ist etwas ganz Besonderes, es ist ein perfekter Action-Film!  


Bewertung: 10/10


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Genre: Action
Originaltitel: The Raid 2: Berandal
Regisseur: Gareth Huw Evans
Darsteller: Iko Uwais, Julie Estelle, Yayan Ruhian, Donny Alamsyah, Arifin Putra
Erscheinungsjahr: 2014
Produktionsland: Indonesien
Laufzeit: 148 Minuten  
Originalsprache: Indonesisch
Altersfreigabe: FSK 18