Freitag, 30. März 2012

Einnehmendes Jugenddrama mit unglaublichen Jungstars: "The Outsiders"



Worum gehts?
Die Story spielt in Tulsa(Amerika) in den 60er Jahren, es geht um zwei rivalisierende Jugendgangs(die Greasers(aus armen Verhältnissen) und die Socs(aus reichen Verhältnissen)) die sich aufs Blut hassen. Nachdem ein paar Jungs der Greasers sich an Mädchen der Socs rangemacht hatten, eskaliert die Situation.


Mit "Stand by me" ist das hier der intensivste Film über Freundschaft den ich je gesehen habe, die Erlebnisse die die Jungs hier durchstehen erfährt man auf ungewöhnliche Weise und so nahe wie es nur geht. Francis Ford Coppola erschuf einen unglaublichen Filmstil der zwischen romantisch, muterfüllend, und kalt und bizarr hin und her sprang. Doch die Mache eines Films ist nur die eine Hälfte die für einen idealen Film perfekt inszeniert werden muss, die Schauspieler müssen die andere Hälfte erfüllen, aber nein, sie gehen hier sogar darüber hinaus und bieten eine Leistung vor der Mann sich verneigen möchte, von Patrick Swayze über C. Thomas Howell bishin zu Matt Dillon(Oscarwürdige Darbietung eines kriminellen Jugendlichen), allesamt jagen dir die Gänsehaut hoch, man kommt aus dem staunen einfach nicht heraus. Es ist wie ein Sprung durch ein Portal in vergangene Zeiten, dort wo das Wort "Freundschaft" noch an Bedeutung hatte, wo "Zusammenhalt" eines der heiligen Wörter war, die flach klingende Geschichte von zwei rivalisierinden 'Gangs' ist eine wundervoll ans Herz gehende Novelle die von Gold überzogen ist, und doch dank dem ganzen Dreck nicht schimmern kann. Und es auch nicht möchte. Coppola verband pure Realistik mit zynischen, witzreichen Figuren die ab und zu lyrisch aufflackerten, doch auch nicht frei von Fehlern waren. Dieser Film basiert auf einem Buch(welches auf einer wahren Geschichte beruht), und verdammt nochmal solche Geschichten sollten heutzutage in den Schulen durchgenommen werden(so wie früher). Durch die beklemmend und erhellend wirkende unterlegte Musik wird das Erlebins "The Outsiders" vollkommen zum ultimativen Gefühlsrausch, man wäre am liebsten an der Seite der Jungs und möchte mit ihnen diese Scheiße durchstehen. Und das ist für mich eine Kunst, man möchte zu diesen gezeichneten Jungs die keine leichte Kindheit hatten, man hat es selber besser als sie, das weiss man, und doch möchte man bei ihnen sein, Späße machen, ihnen beistehen und kleine Abenteuer bestreiten. Das ist diese Kunst Gefühle auszulösen, welche meiner Meinung nach nur wenige Filme haben. Die Bedeutung des Zitates "Stay Gold"(die sich manchem nur erschließt wenn man den Film gesehen hat) nehme ich mir zu Herzen. So wie es jeder andere tun sollte. 

9/10

Mittwoch, 28. März 2012

Irrsinniges Filmspektakel mit Charles "Bronson"



Worum gehts?
Charles Bronson ist der wohl gefährlichste Gefangene Großbritanniens überhaupt. Alles hat mit einem kleinen Raub angefangen in dem er grade mal 30 Pfund erbeuten konnte. Aus einen zunächst geplantem 7 Jährigen Gefängnisaufenthalt, wurden über 40. Dieses (lose) Biopic hier, nimmt sich jedoch nicht so sehr ernst wie man es erwartet.


Bronson. Charles Bronson. Ein echt komischer Typ. Ein Typ der der Gesellschaft so gar nicht passt. Ein etwas anderer Mann eben. Immer auf der Suche nach einer guten Schlägerei und nach genug Aufmerksamkeit. Er war auf der "Mission des Wahnsinns", sagte er mal. Auch als den Gefängniswanderer könnte man ihn bezeichnen, über 120 mal wurde er verlegt. Als "gefährlichster Häftling Britanniens“ wird er betitelt. Ja, das hat ihm gefallen. "Ich bin der Nummer 1 Geiselnehmer" kam mal aus seinem Mund, und er verlangte die ulkigsten Sachen für die Freilassung seiner Geiseln. Unter anderem Musik. "Schuldig wie Adolf Hitler". Das waren seine Worte zu sich selbst, nicht die des Richters. Ein Typ den man hassen sollte. Der hat sie doch nicht alle. Aber wartet mal, er ist so anders, er scheisst auf alles was die Norm vorschreibt, auch ist er kein Verbrecher den man mit jemanden vergleichen könnte. Seine Gewalteskalationen treten nicht willkürlich auf,  seine Abneigung fokusiert er eindeutig  auf die Gefängniswärter. Seinen Geiseln droht er immer, doch was er mit ihnen tut ist unglaublich. Der eine darf ihm den Rücken eincremen, den anderen befiehlt er das sie ihn mit General ansprechen sollen, oder er malt sie einfach an. Man wird aus ihm nicht wirklich schlau, aus dem Charlie. Doch eine interessante Person ist er in allen Belangen.
Für so eine psychopathische Figur braucht man ein wahres Schauspieltalent, jemand der mit seiner Mimik und seinem Ausdruckswesen spielen kann. Was soll ich sagen. Hier habt ihr Tom Hardy in seiner wohl besten Rolle(neben "Warrior"). Er liefert eine unglaubliche und verdammt eng fesselnde Leistung ab, die den knapp 1 1/2 Stunden laufenden Film wirklich keine Sekunde langweilig macht. Er und Nicolas Winding Refn vereinen Kunst und Gewalt zu etwas....anderem. Zu genau dem was auch der echte Charles Bronson sein wollte, was er war. Und man sollte diesen Kerl und den ganzen Film hier an sich nie ernst nehmen. Den er nimmt es sich selber nicht, Ironie durchströmt den Film die ganze Zeit, genau das was reingehört hat. Dem Zuschauer wird keine Moral ins Gesicht worfen. Kein Bedauerung Bronsons.
Ein Feuerwerk des Irrsinns, die daraus entstehenden Funken glänzen vor Wahnsinn, für solche Filme wurde Zelluloid erfunden.

8/10
  

Dienstag, 27. März 2012

Spannender Actionthriller der zum Ende hin abflaut: "Auf der Flucht"



Worum gehts?
Einem Arzt(Harrison Ford) wird die Schuld eines Mordes zugetragen. Er soll seine Frau umgebracht haben. Doch das ist unrecht. Die Todesstrafe wurde ausgesprochen und er ist grade auf dem Weg ins Gefängnis. Auf der Fahrt dorthin gelingt es den Insassen die Wärter auszutricksen, es kommt zum Unfall und es können zwei von ihnen fliehen. Einer davon der Arzt. Es beginnt für ihn eine Hetzjagd die von Samuel Gerard(Tommy Lee Jones) geleitet wird, die Suche nach dem wahren Mörder seiner Frau nimmt er selbst in die Hand.


Ich weiss nicht so recht wie ich "Auf der Flucht" bewerten/finden soll, als Krimistory funktioniert der Film eigentlich perfekt, doch auf der anderen Seite haben die Längen des Filmes etwas an Atmosphäre geschluckt. Zwei Stunden sind meiner bescheidenen Meinung nach aber wirklich etwas zu viel für diese Geschichte. Hätte man das kürzer und knackiger dargestellt, wäre ich wohl viel gefesselter gewesen. Damit meine ich gar nicht das es zu wenig Action war, der Anteil war sogar genau richtig, doch waren einige Dialoge einfach überflüssig und haben den Spannungsbogen ins Becken der Langeweile geschossen.
Also Vorlage diente die Serie(die ebenfalls "Auf der Flucht" heisst), und als Kriminalstory wirkt sie auch einfach perfekt. Der Arzt Dr.Kimble ist nicht umsonst Arzt und weiss durch seine Intelligenz die Flucht aufrecht  zu erhalten, und währenddessen nach dem wahren Täter zu forschen. Diese Figur zu verkörpern ist nicht einfach, doch Harrison Ford steht ja schon lange als ein Top-Schauspieler der so gut wie jede Rolle gestemmt hat die er bekommen hat. So auch hier. Es hat mal wieder Spaß gemacht ihm zuzuschauen, sein Gegenspieler Tommy Lee Jones hat mindestens in der gleichen Liga gespielt. Der "Men in Black" ist ebenfalls mal wieder  eine Wucht gewesen. Umso mehr freut es einen das die Kommunikation zwischen diesen beiden Giganten so gut funktioniert hat. Der Klotz am imaginären Bein des Films ist, wie ich finde, auch das Ende. Der ganze Charme der die Story von Anfang an begleitet hat, geht dort verloren, ein bisschen so als ob man sich gesagt hätte: "So, unsere Energie haben wir in diesen Film gesteckt, super gemacht Leute...oh verdammt, das Ende fehlt, ja dann machen wir das noch schnell." Man hätte sich dort gerne etwas geschickter anstellen können. Zwei nicht zu schlagene Argumente sind aber auf jeden Fall die ausgezeichnete Action und das lebensnahe Erlebnis das man mit Mr. Ford durchsteht, inszenatorisch hat man sich nicht viel nehmen lassen. Im Großen und Ganzen ein Oscarfilm(er hat 7 Oscarnominierungen bekommen) der mich nicht sehr begeistert zurück gelassen hat - und das obwohl die vergebenen Oscars fast allesamt berechtigt sind (die Nominierungen war für den Schnitt, Ton, Tonschnitt, Score, Kamera, Tommy Lee Jones(bester Nebendarsteller(hat ihn auch gewonnen)) und bester Film).

6.5/10
 

 

Montag, 26. März 2012

Media Monday #39

Ich hatte ja schon lange Lust auf die Media Monday Sache vom MedienJournal, eigentlich wollte ich bei Ausgabe #40 einsteigen(hört sich einfach besser an), aber naja, wenn die Lust einen mal packt, dann kann man nicht mal mehr eine Woche warten. Erstmal ein großes Dankeschön an das MedienJournal, ist wirklich eine feine Sache von euch. Na dann mal los!


1. Der beste Film mit Colin Firth ist für mich eindeutig "The Kings Speech", unglaubliche Performance eines stotternden Königs, eine wahrhaftig Oscarwürdige Leistung. 

2. Steven Spielberg hat mit "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil dort einfach das beste von Indy drinnen steckt und für mich das sein unvergesslichster Film war.

3. Der beste Film mit Marion Cotillard ist für mich auf jeden Fall Liebe mich, wenn du dich traust, dieser Film ist mit die schönste romantische Dramenkomödie die ich überhaupt gesehen habe, das verdankt der Film zu einem großen Teil der wundervollen Mrs. Cottilard.

4. Mit "Alien" hat Ridley Scott seinen schlechtesten Film abgeliefert, weil ich diesen Film entgegen der mainstreamigen Meinung absolut nicht schätzen kann, das nette Design tröstet mich nicht über die anödende Langeweile hinweg. "Schlecht" sollte ich ihn vielleicht nicht nennen, doch andere Filme von Mr. Scott konnte ich bisher immer mit Spaß anschauen(wenn man das so nennen darf). Also nicht zu eng sehen das ich "Alien" als schlecht betitel, der herrscht auch langsam so ein kleiner Hass zwischen mir und dem Film.

5. Angenommen, dir stünde ein unbegrenztes Budget zur Verfügung, um einen Film zu drehen, was für ein Film würde das vermutlich werden? Wahrscheinlich etwas mit Träumen, "Inception" hat da zwar schon etwas vorgelegt, und somit wäre auch die Idee nicht die neueste, doch hat "Inception" auch vieles zu dem interessanten Thema  'Träumen' rausgelassen, das würde ich in meinem Meisterwerk ändern.
6. Mein liebster irischer (oder in Irland spielender) Film ist wohl "The Guard", jedoch bin ich mir grade nicht sicher welchen guten irischen Film ich sonst noch gesehen habe. "The Guard" ist aber auf jeden Fall ein toller Vertreter des Landes.

7. Mein zuletzt gesehener Film war "Brautalarm" und der war mittleres Mittelmaß, weil die ach so toll klingenden Komödie, die auch als diese angepriesene wurde/wird, einfach zu oft in die falschen Gefilde abgedriftet ist(Drama, was soll Drama in einer eigentlich pur angekündigten Komödie). Der Humor ist desöfteren auch einfach nicht mein Ding gewesen.

So das war es erstmal von mir, wenn ich zu meinen Blogkollegen rüberschaue sehe ich das die sehr ausführlicher geworden sind, aber naja, das war mein erstes mal, nächstes mal wird's besser! :)

Fünf Fragen

Jetzt wurde ich also auch entjungfert. Von einem Stöckchen. Und wie die meisten wissen dürften, ist das erste mal nicht unbedingt das schönste Erlebnis. So auch hier? Das werde ich wohl herausfinden wenn ich dabei bin meine Antworten zu den sehr sympathischen Fragen von Rob zu verfassen. Aber ich mache mir mal keine großen Sorgen und denke mir: Danke Rob für den Spaß, dann tob ich mich mal aus!

Aber, wie geht das eigentlich?
  1. Verlinke die Person, die dich getaggt hat.
  2. Beantworte die Fragen, die dir gestellt wurden.
  3. Tagge anschließend 5 weitere Leute.
  4. Gib den Personen Bescheid, die getaggt wurden.
  5. Stelle anschließend 5 Fragen an die, die getaggt wurden.
Hier kommen auch schon die menschlich gehaltenene Fragen von meinem Fragegeber:
1. Du sitzt im Kino, die Schöller-Werbung mit dem putzigen Eiswagen ist gerade vorbei, es wird wieder hell und der Eisverkäufer betritt den Saal. Was geht dir in diesem Moment durch den Kopf?
Da geht mir mehr als nur was durch den Kopf, ich würde aufstehn und rufen: "Sagmal hackt's? Als ob nicht schon die zweistündige Werbebedröppelung von der Leinwand genügen würde, jetzt nerven die auch noch persönlich." Gibt es so etwas eigentlich wirklich? Hoffe das ich es nie erleben werde, denn irgendwo ist auch genug. Wenn ich mein ?)"§&/) Eis will, dann hole ich mir mein ?"?=(§" Eis bevor ich den Saal betrete!   
  
2.  Deine Kinogewohnheiten: Loge oder Parkett, Popcorn oder Nachos, Abspann gucken oder schnell raus?
Parkett, wie beim Fussball bin ich auch hier gerne mitten in der Meute der normalen Mittelschicht(obwohl Loge bei uns grade mal 1 Euro mehr kostet und da nicht groß andere Menschen sitzen dürften). Bei der Speisewahl bleibe ich gerne altmodisch, Popcorn muss sein, schön gesüßt und am besten noch warm, so muss dat! Den Abspann schau ich mir eigentlich immer an, vor allem wenn der Film mich geflasht hat, wenn er jedoch ziemlicher Bullshit war (*hust* GhostRider 2 kürzlich *hust*), dann renn ich auch gerne mal so schnell wie möglich Richtung Ausgang.

3. Welche Filmwelt würdest du ohne lange zu überlegen gegen die reale Welt eintauschen und warum?
Die Traumwelt aus Inception. Glasklar. Ob der Film nun gut sei oder nicht, die Welt die einem präsentier wird ist einfach phänomenal, du kannst mithilfe einer Traummaschine deine Träume kontrollieren und alles so basteln wie es dir gefällt. Hört sich traumhaft an, wäre traumhaft schön.

4. So eine Zeitverschwendung: Bei welchem Film bereust du es ganz besonders, ihm wertvolle Lebenszeit geopfert zu haben?
Wenn ich im Kino sitze bereue ich es seltenst. Eigentlich nie. Denn du musst dir sagen, egal wie beschissen der Film war, du hattest für  ~ 2 Stunden einen gemütlichen Sessel und lecker Popcorn. Der Abend war also nicht vollkommen umsonst. Im Heimkino ist es irgendwie anders, und das obwohl man es auch dort gemütlich hat. Kann sein das zu Hause einfach diese Atmosphäre fehlt. Die Filme die mir jedenfalls den letzten Nerv geraubt haben: Starship Troopers 2: Held der Föderation, Kevin - Allein gegen alle, Wieder allein zu Haus, Wound - Beware the Beast. Gibt natürlich noch mehr Streifen, aber die hier gingen sowas von gar nicht, keine Sekunde war gut.

5. Du hast es geschafft, dein Leben wird verfilmt! Wer führt bei deinem Biopic Regie, wer komponiert den Score bzw. steuert den Soundtrack bei und vor allem: Wer spielt dich?
Pah, das mein Leben mal verfilmt wird stand ja wohl ausser Frage, und ebenfalls das es Peter Jackson ist der mein Leben zu einem größeren, epischeren Abenteuer macht als das von Justin Bieber. Clint Mansell wäre es, der würdig dafür wäre meiner Geschichte mit Musik leben einzuhauchen, der Mann ist ein Genie (er hat u.a. den Score für "Black Swan" und "Moon" komponiert, ebenfalls für das Game "Mass Effect", wofür ich ihn besonders liebe). Spielen dürfte mich nur einer, der Schauspieler der für mich alle anderen überragt, Joseph Gordon-Levitt heisst der gute(tollste, talentierste, atemberaubenste) Mann, River Phoenix wäre auch in Frage gekommen, aber dieses Monster von Talent ist leider viel zu früh von uns gegangen. R.I.P. nochmal an dieser Stelle. Ja aber auf jeden Fall seht ihr, mein Biopic wäre eine Wucht, ein Film und eine Doku gleichermaßen die man nie vergessen würde.

So, ich hoffe die Antworten sind zufriedenstellend, und nun kommt der lustige Part für mich. Jaha, denn ich darf nun 5 Fragen stellen. Aber an wen? Ok, fragen wir mal so rum, wer meldet sich denn freiwillig? Niemand? Dann such ich eben Leute aus: Die drei Cineasten(Hoffi, Iso, seven), ihr zählt jetzt mal als eine Person, Timo, Hooded Justice, Lars und Paul.
5 Fragen zu verfassen sind aber auch schwerer zu verfassen als gedacht, fangen wir einfach mal leicht an und werden dann immer abstrakter:

1. Welches Buch/Spiel/Theaterstück Spiel sollte deiner Meinung nach unbedingt verfilmt werden? Und von wem?

2. Wenn du auf einer einsamen Insel stranden würdest, welchen Filmstar würdest du am liebsten an deiner Seite haben? Und warum?

3. Welchen Film, Schauspieler, Regisseur, Komponisten(wer auch immer euch noch einfallen möge) findet ihr entgegen der allgemeinen Meinung absolut doof? Und auch hier wieder, warum?

4. Wir schreiben das Jahr 3453, das Medium Film ist zu dieser Zeit schon so gut wie ausgestorben, jedoch sitzt du mit deiner Freundin im letzten Kino der Welt. Doch es fängt an zu brennen und du musst dich entscheiden wen du retten magst, die dort restlich gelagerten Filme, von denen es absolut keine Kopien mehr gibt, und worunter auch deine Lieblingsfilme sind, oder deine Geliebte? Aber eure Freundin hat Krebs und hat vom Doktor noch ein knappes Jahr bekommen, jedoch wäre der Tot im Feuer eine schreckliche Qual. Wählt weise.

5. Nach der etwas, äh 'anderen' Frage Nr.4, kommen wir mal wieder zu etwas normalen: Es ist endlich geschehen. Eine Zombieapokalypse hat die Welt befallen. Du Filmfreak wirst jedoch nicht in Panik ausbrechen, sondern einen perfiden Plan fürs überleben aushecken, zig Zombie/Infizierten-Filme hast du gesehen. Wie sieht dein Plan aus?


Bin auf eure Antworten gespannt, viel Spaß! :)

Freitag, 23. März 2012

Hangover-Ersatz mit Frauen in 10 Buchstaben: "Brautalarm"



Worum gehts?
Annie's(Kristen Wiig) beste Freundin wird heiraten, das muss organisiert werden, und es müssen Kleider anprobiert werden und es muss gefeiert werden, und...ja wie so eine Hochzeit nunmal abläuft. Annie lernt durch diese Vorbereitungen jedoch ein paar Mädels mehr kennen, als ihr lieb sein dürfte, denn nicht alle sind ihr so sympathisch wie sie sich erhofft hat.

 
Einmal bitte in das Waschbecken und auf die Strasse kacken, dazu einmal auf das Haar der Freundin kotzen,  Fäkalhumor stets zu euren Diensten. Doch irgendwie geht es ja darüber hinaus, da gibt's nämlich ne Dicke, die ist ziemlich witzig. Aber kommt mir blos nicht mit den Hangoververgleichen! Obwohl, es gibt ja schon eine Menge Parallelen, wie gesagt das dicke lustige Wesen, das irgendwie der Star des sich dahinziehenden Films ist, es gäbe aber auch noch das Abspannvideo, hach das erinnert mich doch an etwas, da gäbe es die Hochzeitsband, hach erinnert mich doch an etwas, und hach und überhaupt, die Jungs waren da doch irgendwie sympathischer. Damit will ich den Ladys nichtmal zu nahe gehen, sie schwankten ganze Zeit zwischen total behämmert und eigentlich ganz nett, wo ich dann zum Ende jedoch sagen muss das sie beides nicht sind, sondern das mir ihre gebleechten Ärsche an meinem vorbei gehen. Und doch lacht man ab und zu, denn ein vollkommener Fehlgriff ist es nun wirklich nicht, man kriegt zwar nicht unbedingt was neues zu hören, das meiste vergisst man auch schnell wieder, doch gibt es viele kleine Lacher, mal auf dem Niveau, mal auf dem Niewo. Ach und ohwee, wie konnte ich nur denken das man hier mal eine reinrassige Komödie kriegt, da muss natürlich auch noch ein gewaltiges Stückchen Drama und Liebesschmerz mit untergerührt werden, man stelle sich nur mal vor man würde das lassen! Der Zuschauer wäre doch gar nicht gerührt! Und man stelle sich nur mal vor der Herr Regisseur und sein getreues Team würden sich nur auf die Witze fokusieren, und nicht noch auf Dramaelemente. Ein kleiner Asiate hat gefehlt, ich schwöre euch, der Film hätte zig Fortsetzungen bekommen. 

5/10
 

Donnerstag, 22. März 2012

Jede Fast-Food Doku ist erschreckender als "Devil Inside"



Worum gehts?
Exorzismus. Kennt doch so langsam jeder.

'Oh Gott. Ich bibber ja immer noch am ganzen Körper. Wie die sich den Arm verdreht hat, so voll ihh. Als sie dann auch noch über dem Boden geschwebt ist, mindestens 60 cm waren das sag ich dir! Und überhaupt, als sie dem Priester einen blasen wollte, und ich glaube er war nicht ganz abgeneigt, lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken runter. Die haben das ja mit einer Handkamera gedreht, du, ich glaube das war echt! Stell sich mal einer vor von so einem Dämonen besessen zu werden, unvorstellbar sowas, ich könnte so ja nicht weiterleben. Wie die die Besessenen immer in den Keller sperren, nur damit die Nachbarn die armen Dinger nicht sehen, unmenschlich ist so etwas. Die Schauspieler waren ja auch einfach nur super, achnee das waren ja echte Aufnahmen, verständlich warum das so echt aussah. Unglaublich das es solche Menschen gibt die den Beruf Exorzist als ihren wählen, ich könnte sowas ja nicht. Ich meine, die armen Teufel versuchen da Menschen etwas auszutreiben, währenddessen sabbern und ächzen und schreien die aber, das könnte ich ja nicht, viel zu stressig wäre mir das. Und ob man sich da nicht anstecken könnte, da gibt einem keiner eine Garantie drauf. Der die Kamera gehalten hat muss ja auch Nerven aus Stahl haben, wie man so gelassen drauf halten kann, und die Zoomfunktion hat er auch nicht vergessen zu betätigen, das hat er immer wieder bewiesen. Das nenne ich eindrucksvoll. Aber ich mag diese Besessenen ja nicht sonderlich, die mögen Gott anscheinend nicht, reagieren ziemlich empfindlich bei dem Thema Religion. Du, weisst du was, wenn das echt ist, glaub ich das es wirklich einen Gott und einen Teufel gibt, also ich mein das ich ja schon ziemlich gläubig bin, aber nun fühl ich mich bestätigt. Was ja auch beängstigend ist, ist das die in einer anderen Sprache geredet hat! Dabei hat man nichts von einem Fremdsprachenkurs mitbekommen, naja vielleicht haben die das rausgeschnitten, anders könnte ich mir das ja nicht erklären. Sag Mal Rüdiger, wie fandest du eigentlich den Film?'
- 'Was? Oh ja, toll wars. Ich geh gerne mit dir ins Kino Mutti.' 

0/10

  

Mittwoch, 21. März 2012

Jackie Chans bester Film seit 1996 mit "Little Big Soldier"



Worum gehts?
Zwei verfeindete Armeen sterben bis auf den letzten Mann in einer der blutigsten Schlachten die man sich vorstellen kann. Aber es sind nur anscheinend alle tot, der Soldat Leung Kwok(Jackie Chan) hat sich tot gestellt und konnte so dem Schicksal entgehen, welches seine Kameraden ereilt hatte. Glücklicherweise hat auch der feindliche General(Lee-Hom Wang) überlebt, Leung sieht seine Chance und nimmt ihn gefangen. Für einen General gibt es nämlich eine ziemliche hohe Belohnung. Die Reise zurück in sein Land wird jedoch gefährlicher als er es sich erhofft hat.

 
Wenn ich euch nach Jackie Chans besten Film seit 2000 frage, was antwortet ihr dann? 'Shang-High Noon'? 'Shanghai Knights'? Oder vielleicht 'In 80 Tagen um die Welt'? Wirkliche Meisterwerke sind das nicht, ehrlich gesagt nerven diese Filme sogar. Wenn nicht nach dem ersten mal schauen, mindestens bei darauffolgendem male. Aber Jackie hat schon Meisterwerke produziert, erinnert euch an die 'Meister aller Klassen' Zeiten, 'Armour of God', 'Sie nannten ihn Knochenbrecher', ja verdammt, das sind zeitlose Filme die man, zumindest als Fan des Genres, nie vergessen wird.
Und jetzt, ein neues Millennium, Jackie scheint endgültig in den B-Movies Hollywoods gefangen zu sein, die Hoffnung auf einen, wenigstens letzten, meisterhaften Jackie Chan-Film ist schon so gut wie verstrichen. So gut wie, ja. Aber die Hoffnung hat bestanden, und siehe da, 'Little Big Soldier', der Titel mag vielleicht schon etwas dumm klingen, aber das hier ist ein Film fürs DVD-Regal, ein Film der die wohl letzte, grandiose Leistung Chan's darstellt. '1911 Revolution' und 'Spy Daddy', Filme die erst letztens erschienen, zeigen das er wieder in das ekelhafte Muster zurückfällt, das wir, sagen wir mal seit 'Mr. Nice Guy' besteht. Sein letzter, für mich wirklich guter Film war 'Jackie Chans Erstschlag' von 96', 'Little Big Soldier' ist aus dem Jahr 2010. 14 Jahre hat's gedauert. Da freut man sich doch umso mehr.
Also wie gesagt, hier ist der alte Jackie, wie wir ihn lieben, Choreos zum niederknien, dennoch findet man einen super Ausgleich mit treffenden Dialogen, so das dass hier kein einziges Kampfspektakel wird. In Wirklichkeit ist die Balance zwischen Geschichte, Charakteren, Kämpfen, und Liebe zum Detail so außerordentlich ausgewogen, das man kaum was zu meckern kriegt. Humor und Ernst miteinanander zu vereinen misslingt in vielen Filmen, doch wie hier mit diesen Stilmitteln getänzelt wird, wie sie auf unglaubliche Weise vereint werden, das macht Spaß, das macht Laune, das macht ein wahrhaft tollen Film.

Die Geschichte von einem alten Soldaten(Jackie Chan) der eigentlich gar keiner sein will und dem jungen General(Lee- Hom Wang) den er gefangen nimmt und abgeben will damit er Land geschenkt kriegt, ist herzerweichend und zugleich urkomisch actionreich. Traumhaft schöne Bilder runden das Spektakel ab - dafür verneige ich mich vor den Asiaten sowieso, sie schaffen es immer wieder eine unglaubliche Welt zu erschaffen die den Zuschauer gefangen nimmt. Und er lässt sich auch gerne gefangen nehmen, das ist eine Kunst.
Es fehlt zwar dieser besondere Jackie-Chan-Charme aus seinen ersten Filmen, da kann der liebe Jackie machen was er will, der wird nie wieder zurückkommen, doch sieht man hier was er ohne die Hollywoodstudios auch heute noch für Filme schaffen kann. Für so etwas liebt man diesen Kerl einfach.

7.5/10

Dienstag, 20. März 2012

Trash-Show #1: 'Innovativer' B-Movie mit "Sand Sharks"



Vorwort: Die Trash-Show wird nicht regelmäßig fortgesetzt, doch sie wird im Allgemeinen eine Reise durch die 'peinlichen' Vertreter der Filme. Ist ja aber nicht so das es nur schlechte Trash-Filme gibt, manche haben meiner Meinung nach auch Oscars verdient, aber dazu mehr wenn hier der richtige Film auftritt. Denn der hier ist es schonmal nicht.

Worum gehts?
Hmm. Worum gehts. Ja, gute Frage. Ein Blick auf das Plakat. Ein Hai. Im Sand. Sowas gibt's? Ja! Regisseur Mark Atkins hat keine Kosten und Mühen gescheut die besten Drehbuchautoren der Welt zu versammeln um diese einzigartige und noch nie zuvor gesehene Geschichte zu schreiben und zu verfilmen. Auch dieses Plakat, das mal so gaaaar nicht nach "Der Weiße Hai" aussieht, könnte darauf hinweisen das geklaut wurde. Aber ok, um was geht es denn nun, es geht um ein kleines Städtchen(wie in "Der Weiße Hai"), das  ein Hai-Problem hat(wie in "Der Weiße Hai"), doch der Hai ist außergewöhnlicher (wie in "Der weiße Hai"), und das größte Problem ist wohl das er auch im Sand schwimmen kann(NICHT wie in "Der Weiße Hai"! Mein Gott, das hört sich so an also ob "Sand Sharks" den Klassiker ablösen könnte!)

Alles beginnt so idylisch, irgendsoein Motocrossfahrer fährt auf seinem Bike durch eine riesige Wüste(im Nachhinein sieht man das an dem besagten Ort nur ein mittelgroßer Strand ist, optische Täuschung oder so), macht so coole Stunts wie ne Vorwärtsrolle und das ganze Zeug eben, aufeinmal stürzt er aus unerklärlichen Gründen und verstaucht sich sein Bein. Er ruft nach Hilfe, er ruft nach Tim. Doch weit und breit ist niemand. "Wer ist Tim?" fragt man sich natürlich. Doch dann aufeinmal: GRML GRML GRML. Irgendwas kommt auf ihn zu. Immer schneller. Und da war er auch schon. Tim. Sein getreues Haustier, der weit verbreitete Sandhai. Im Nachhinein stellte sich heraus das Tim ein menschlicher Freund sein sollte, aber ein Sandhai der Tim heisst, klingt doch viel cooler.
Naja auf jeden Fall könnte man den ganzen Film so spannend beschreiben. Ja, beschreiben könnte man ihn so, aber man darf ja nicht lügen. Obwohl man deutlich macht das man sich hier von der ernsten Schiene fernhalten möchte(Witze über B-Movies, Filmzitate à la "Ich liebe den Geruch von Napalm am [Nachmittag]"), doch ist das im eigentlichen scheißegal wenn der Film trotzdem sowas von öde ist und grade mal mit den schlecht wirkenden Effekten punkten kann. Die stammen nämlich noch aus den "Primeval"-Studios. So kommt's einem zumindest vor. Aber wisst ihr was an den B-Movies auf jeden Fall IMMER toll ist? Die Frauen(andere Bezeichnungen würden mich jetzt ja zu einem frauenfeindlichen Arschloch machen). Heiß wie eh und je, aus Brooke Hogan(ja Papa Hulk fands auch ganz toll das sie hier mitspielt) hat man noch mit das Beste rausgeholt. Damit mein ich: Ein paar schlaue Sätze die jedoch absolut dumm klingen hier, leichte Kleidung da. Sandy Powers ist aber auch ein geiler Name. Aber da gibt's ja noch mehr, ist mir aber zu viel Anstrengung die ganzen, sagen wir mal "speziellen" Schauspielleistungen aufzuzählen.
Ach, ich weiss auch schon welchen Film wir als nächsten erwarten können. Jedenfalls kommts so wenn der Dialog, ich wette den haben Autor und Regisseur wirklich so geführt, der Wahrheit entspricht:
Mark: 'Du wolltest mir was sagen?'
Cameron(gibt es hier Parallelen zu James Cameron? Sehne wir das nächste mal blaue Haie die auf komischen Vogelviechern fliegen?): 'Ja.'
Mark: 'Ja was?'
Cameron: 'Ja also, nachdem wir mit "Sand Sharks" fett abgesahnt haben,(haben sie wirklich, die Produktionskosten dürften kaum etwas gekostet haben und es gibt ja immer noch genug Idioten die sich sowas besorgen. Ja ich zum Beispiel.) hab ich mir noch was überlegt.'
Mark: 'Lass dir nicht alles aus der Nase ziehn, sag schon!'
Cameron: 'Ok pass auf und halt dich fest. "Der Weiße Hai" konnte nur im Wasser schwimmen - Klassiker, "Sand Sharks" kann im Wass UND im Sand schwimmen - unvergesslich, nun stell dir mal vor wir steigern das noch weiter. "City Hai" wäre der Titel, er könnte durch Stein schwimmen und sich Hochhäuser hochbeißen, am besten ist er blau(ha! ich habs euch gesagt!).'
Mark: 'Joar, fetzt. Hab nächste Woche eh nichts vor, setz den DVD-Start dann für übernächste Woche an.' 

1/10

Montag, 19. März 2012

Mittelprächtig faszinierendes Finale der "Gantz"-Realverfilmungen



Worum gehts?
Um die Geschichte zu verstehen, muss man den ersten Teil gesehen haben, oder zumindest die Mangas/den Anime kennen. Nachdem wir Kato und Kei im ersten Teil begleitet haben, ist nun nur noch Kei auf Alienjagd. Warum das so ist wird nicht verraten, Spoiler bleiben draussen. Der Kampf gegen die Aliens in Menschengestalt die kein erbarmen kennen geht weiter, splatterhaft und actionreich wie man es sich erhofft, doch noch schwieriger als anfangs gedacht: Die Aliens wollen Rache an Gantz, dafür das er  und seine "Soldaten" so viele ihrer Art auf dem Gewissen haben.

Gantz die Zweite. Ich bin leicht enttäuscht, weiss nicht wirklich was ich fühlen soll, jetzt wo die Realverfilmung zu Ende geht. Gantz Part 1 war wirklich außergewöhnliches, bombastisches asiatisches Kino das ziemlich vielen auf den Magen schlägt, doch wem es gefällt, der kommt aus dem staunen gar nicht mehr heraus. Jetzt ging es in die zweite Runde, in die entscheidende Runde, dort sollte nach meinen Wünschen doch alles geklärt werden, was Gantz nun sei, was er denn möchte, wieso er das tut was er tut. Aber leider wollte man weiterhin mystisch bleiben, geheimnisvoll, so bleiben mehr Fragen offen als überhaupt welche beantwortet werden. In Wirklichkeit wird hier gar nichts erklärt. Es ist wirklich schade, man nimmt sich auch hier wieder sehr viel Zeit, 2 1/2 Stunden um genau zu sein, doch wird einfach die ganze Zeit um den heißen Brei herum geredet, die Charaktere denken mehr als sie aussprechen. Auf der einen Seite ist das ja nichtmal so schlecht, ein Film muss nicht alles aussprechen um gut zu sein, doch sind hier einfach zu viele ungeklärte Fragen offen geblieben. Wie dem auch sei, filmtechnisch haben es die Asiaten auch hier wieder drauf, die Effekte bleiben knallig(bis auf ein paar wirklich peinliche Außnahmen), die Schauspieler machen den Hollywoodstars Konkurrenz, und inszenatorisch war das einwandfrei. Was bleibt ist jedoch der fade Nachgeschmack der Story, das Ende das einen unzufrieden zurücklässt, zum Teil sogar stark verwirrt. Ich für meinen Teil bin Gantz-Fan, mag den Anime, und auch obwohl ich den Film hier sozusagen "genoß", muss ich sagen das diese Fortsetzung überflüssig war. Die Verfilmung eines großartigen Mangas/Animes, hätte auch wirklich großartig werden können, doch wird die lange Laufzeit nicht für eine ausführliche Erklärung und Geschichtenerzählung genutzt. Schade.

6/10

Sonntag, 18. März 2012

Halbherzig umgesetztes Jugenddrama mit "Homevideo"



 
Es gibt sie noch, die guten Filme aus Deutschland. Ein Drama ist es, und das ist nichtmal so überraschend, denn es gibt viele deutsche Filme die in diesem Genre punkten konnten. Wenigstens etwas, wenn man nämlich an Komödien aus unserem Heimatland denkt, kommen kaum gute, neue Filme zusammen, geschweige denn das man dort gute Schauspielleistungen entdeckt. Anders hier, Jonas Nay und Jannik Schümann sind zwei kleine große Talente die gefördert werden müssen, der eine verkörpert einen schwer gemobbten, und somit psychisch ziemlich fertigen Jungen, der andere ist der 'Peiniger' der dafür verantwortlich ist. Da kam schon Gänsehaut auf als sie gezeigt haben was sie konnten. Super Jungs. Die Geschichte an sich ist und bleibt aktuell, Mobbing verstärkt sich immer mehr, das Zentrum dafür sind Schulen. Das Pausengelächter gilt hier einem Jungen, dessen selbsgedrehtes Homevideo, in dem er sich einen runterholt, unfreiwillig verbreitet wird. Die Eltern lassen sich scheiden, seine Jugendliebe ekelt sich vor ihm, die ganze Schule spottet, das der Junge das nicht ohne bleibende Spuren übersteht steht außer Frage. Hört sich eigentlich nach einem perfekten Drama an, doch merkt man nach einer Zeit wo die Tränendrüsendrückerei herkommt: Die Klischees. Davon gibt es hier einfach zu viele. Man hat wirklich nichts ausgelassen um den Zuschauer zum mitfühlen zu bewegen, was der Junge hier erleidet ist das wohl denkbar schlimmste Szenario und tritt so gut wie nie ein. Die Pseudomoralischen Schwingungen verschlimmern das ganze noch etwas und stellt die tolle schauspielerische Leistung weiter in den Schatten. Jedoch reisst man sich zum Schluss hin aus diesem "So muss das sein"-Muster, und verblüfft den Zuschauer mit einer netten Wendung, die eigentlich gar nicht so nett ist. Hätte man sich mit der Dramaturgie etwas zurückgehalten und einen noch authentischeren Einblick gewährt, hätte das ein deutscher Klassiker werden können.

6/10

Donnerstag, 15. März 2012

Unterste Schublade vom feinsten mit "MacGruber"



Was zum Teufel soll man bitte über einen Film sagen, der Sprüche wie "Ich mach dich voll" raushaut. Ihr denkt jetzt, "Was?", und ja, das dachte ich mir während ich den Film gesehen habe auch die ganze Zeit. Den Spruch hat MacGruber rausgehauen, als er grade dabei war seine Freundin zu beglücken. War nicht der einzige gute(gut? sagen wir witzig) Spruch(das ist auf den Film im Allgemeinen bezogen, nicht nur auf die Sex-Szene(n)). Bei "MacGruber" ist das so eine Sache, genießt man diesen Film, oder tut man ihn sich an? Gefällt er, oder ist das ein einziges Kopfschütteln? Irgendwie ist's alles davon. "MacGruber" nimmt sich wirklich nicht eine Sekunde ernst, zum Glück, denn würde der Zuschauer merken das man hier gezwungen einen ernsten Ton mit reingelegt hätte, wäre er schneller vom Zug abgesprungen als MacGruber irgendeinen dummen Spruch loslassen könnte. Auf etwas niveauvolles(ich buchstabiere: N I E W O) braucht man sich gar nicht erst vorzubereiten, das passt manchen aber doch manchmal auch sehr gut, einfach mal einen Film einflößen lassen der runter geht wie Butter, für den Moment unterhält und ein paar Zitate für lustige Männerrunden bereit hält. Eine Parodie des MacGyvers braucht man ebenfalls nicht zu erwarten, um den gehts hier nämlich nicht, er übernimmt zwar ein paar nette, selbstgebaute "Erfindungen", doch sollte man sich recht früh von dem Gedanken verabschieden das man eine Parodie sehen wird, die Geschichte muss man jetzt auch nicht groß aufrollen, es reicht wenn man sagt das es einer der, sagen wir mal 'interessantesten' Versionen des Kampfes Gut(irgendwie MacGruber; MacGrubers Team) VS. Böse(auf jeden Fall MacGruber; Dieter Von Cunth(Val Kilmer(richtig gelesen!)).
"MacGruber" ist dummes aber spaßiges Heimkino, also perfekt für einen DVD-Abend mit den Jungs und ein paar Bierchen.

6/10

Erfrischend wirkende Krimikömodie mit "Flypaper - Wer überfällt hier wen?"




 
Patrick Dempsey, kennste? Diesen einen Arzt aus Greys Anatomy, kennste? Diesen einen überflüssigen Schauspieler, kennste? Der kleine doo...
Nene, jetzt kommt keine erwartete Demütigung des Patrick Dempsey's - ja, ok, ich bin auch geschockt - denn ehrlich gesagt hat er hier mal eine echt gute Leistung in einem echt guten Sonntagsfilm gezeigt. Auch wenn man ihn als Schauspieler gerne mal ignoriert, hier sammelt er anscheinend die über die Jahre nicht verwendete Kompetenz und packt sie in die Rolle eines Medikamentenpatienten der mitten in einem wirren Bankraub steht und auf Entzug ist. Und auch da: Sehr schön. Man hat sich eine nette Geschichte einfallen lassen, denn Bankraubfilme gibt es bestimmt genug, doch nicht auf diese Art, denn hier wollen zwei Teams auf einmal die Bank überfallen, das sie sich zwischen die Beine laufen ist abzusehn. Es ist herrlich mitanzusehn wie gelassen man an die Geschichte rangeht, keinem der Schauspieler würden ernste Gesichtszüge wirklich stehen(vor allem nicht dem Duo Kartoffel und Puffer(das sind nicht ihre echten Namen)), deswegen knallt man ziemlich viel Komik mit rein. Das verbunden mit kleinen Krimielementen à la Monk und unerwarteten Wendungen ergibt einen wirklichen guten Film. Es gibt zwar auch ein paar Logiklöcher, doch bei "(Halb)Komödien" seh ich da immer wieder gerne weg. Falls ihr noch nicht überzeugt seid, gebe ich euch zwei weitere Worte: Ashley Judd. Verdammt heiße Ashley Judd. Verdammt tolle Ashley Judd. Dürfte zwar nicht sehr bekannt sein, da sie öfters nur Nebenrollen spielt(hier ist es eine Mischung aus Haupt- und Nebenrolle), doch jede Frau die phantastisch aussieht UND gut schauspielern kann, hat wenigstens etwas Aufmerksamkeit verdient.

Krimikömodien sind nicht selten, und auch der hier ist bestimmt nicht perfekt, doch wenn man einen lockeren Film mit lustigen Typen, knalligen Sprüchen und einer nichtmal so schlecht durchdachten Geschichte möchte, dann sollte man zugreifen.

6.5/10

Mittwoch, 14. März 2012

Toughe Persönlichkeitsstudie eines verblüffenden Genies in "Good Will Hunting"



 
Manche Menschen haben eine nette Gabe, die sie so unglaublich machen. Mit manchen Menschen mein ich wirklich nur eine Hand voll, und eben diese besitzen etwas, das wohl jeder zu gerne hätte. Vor allem faule Menschen. Also alle Leute außer den Asiaten. Man hat's in bestimmten Bereichen einfach drauf, man muss dafür nichtmal lernen um einer der besten zu sein. Solche gibt's ja hier auch auf moviepilot, kaum einer ist professioneller Kritiker, und doch schreiben jede Menge auf verdammt hohem Niveau (das Geschleime muss für dieses Jahr genügen). So geht es auch Will Hunting(außergewöhnlich stark von Matt Damon, könnte seine beste Rolle gewesen sein), doch anstatt das er etwas normales wie Sport beherrscht, ist er ein Genie in der Mathematik und schätzt gute Literatur und Kunst. Dabei ist er Hausmeister und wurde nie groß gefördert. Seine Hobby's bestehen ebenfalls nicht aus lernen, sondern größtenteils aus saufen und Party machen.
Und um mehr geht es auch einfach nicht, man begleitet den jungen Will, wie er entdeckt das Wissen nicht alles im Leben ist, wie er feststellt das es weißere Männer auf der Welt gibt als ihn, wie er das Wort "Liebe" für sich selber definiert, wie er lebt. "Good Will Hunting" ist gefüllt mit klugen Sprüchen die man für sich selber behalten kann, aber auch mit typischen Storyklischees die man nicht ignoriert bekommt, ebenfalls hätte der Film auf jeden Fall eine bessere Optik verdient, doch ist das gar nicht so schlimm, die Ausstrahlung der Schauspieler macht vieles Wett, Robin Williams begeistert in seiner Rolle als Psychiater der eine perfekte Mischung aus Ernst und Humor in sich trägt, er ist einer der Leistungsträger, sympathischer geht's nimmer, aber selbst sie können gewisse Längen nicht verstecken. Gus Van Sant's klassische Regie lenkt den Fokus des Films gekonnt auf die Schauspieler und deren Dialoge, die Authenzität die er reingebracht hat war ideal, intensive Szenen spürt man anhand der aufsteigenden Gänsehaut. Wenn man sich das Drehbuch mal so anschaut merk man das die Story auf dem Boden geblieben und doch irgendwie außergewöhnlich ist, das hätte ich dem Duo Matt Damon und Ben Affleck(seine schauspielerische Leistung war ebenfalls gar nicht übel) niemals zugetraut, da dürfen die Jungs stolz auf sich sein. Die durchaus gut durchdachte Persönlichkeitsstudie eines Jungen der anscheinend das hat, was viele wollen, und dem doch etwas großes fehlt, bringt es durchgehend auf den Punkt, oder jedenfalls knapp daneben.

"Du bist ohne Eltern aufgewachsen, stimmt'? Meinst du ich weiß auch nur irgendetwas darüber wie dein Leben verlaufen ist, was in dir vorgeht, wer du bist, nur weil ich mal "Oliver Twist" gelesen habe?"

7/10

Dienstag, 13. März 2012

Ein einziger "Was zum Teufel...?!"-Moment mit Mind Game



Was bitteschön war das?
Eine Farbexplosion habe ich da erlebt, kein Zweifel. Ein Kunsthurricane der auf dieses Stück Film traf, verwandelte einen gewöhnlichen Film in etwas das man nur sehr selten zu sehen bekommt, Farben verkörpern hier Freude, skurrile Figuren Emotionen. Charaktere die von ihrer gezeichneten Mimik leben, eine Geschichte die man nur zu gerne drücken würde.
Überraschungen die verblüffen, Handlungen die überraschen. Was will ich zur Geschichte sagen? Sie ist so abgefahren als hätte der Zeichner/Regisseur sich jede Droge reingeschmissen die es auf dieser gottverdammten Welt gibt. Und die selbe Wirkung erlebt man hier, man gerät in einen Rausch, in einen Farbrausch den man nicht mehr missen will, doch dann kommt das Finale und aus Mind Game wird Mindfuck.
Nichts ist normal. Nichts ist wie es scheint. Alles ist "Mind Game".
[This story never ended.] 

 8/10



Scorseses kühne Las Vegas Show in Casino




[Ein Film über...]
Was haben "Raging Bull", "Goodfellas" und "Casino" allesamt gemeinsam? Genau, das geniale Dreiergespann das aus Martin Scorsese, Robert De Niro und Joe Pesci besteht.
Wiedereinmal darf man einen außergewöhnlichen Film dieser Männer bewundern, es war erneut ein kleines Highlight in der Filmlandschaft, wobei 'klein' nicht so recht passt, enorm ist das alles, die Laufzeit die dennoch nie langweilig wird, die Schauspieler vor denen ich mich verneigen möchte und natürlich den Mafiosi Scorsese höchstpersönlich. Die Mafia und Scorsese. Ein Granate von Film ist garantiert, der Mann weiß was zu beachten ist und geht bis ins kleinste Detail einer so gewaltigen Geschichte. Man geht in das innerste des Lebens von Sam(Robert De Niro) und seiner engeren Bekanntschaften, die da wären Nicky(Joe Pesci), Ginger(Sharon Stone) u.v.m.
Auf De Niro will ich gar nicht groß eingehen, große Klasse mal wieder, viel mehr möchte ich Joe 'fucking' Pesci in den Mittelpunkt stellen, meine Fresse, der Kerl hat sich zu einem meiner Lieblingsschauspieler gemausert, unglaublich was der da immer wieder auf der Leinwand bringt, seine Mimik, diese Gestik, seine Art zu schauspielern...ach, das wird ihm alles doch gar nicht gerecht, deswegen lass ich das jetzt mal. (Es ist Joe 'fucking' Pesci!)
[...Geld...][...Macht...][...Leidenschaft...]
Da es in "Casino" mal wieder um eines der dreckigsten Geschäfte der Welt, nämlich den Geschäften der Mafia geht, ist es klar das hier keine Leute auftreten die einen auf Friedensbotschafter machen, Personen die der Geldmacherei beisteuern werden erhalten, der Rest wird aussortiert. Trotz dessen entwickelte ich dennoch gewisse Sympathien, vor allem zu Sam der mir irgendwann nur noch leid tat weil er von allen verarscht wird. Und auch den Rest, den man eigentlich hassen sollte, konnte man verstehen, Scorsese hat es geschafft alles sehr glaubwürdig darstehen zu lassen, vor allem waren die Handlungen nachvollziehbar, wenn man soetwas schafft, wenn man es schafft ein etwas schwierigeres Thema verständlich zu machen, dann kann man nur seinen imaginären Hut ziehen.
"Casino" begleitete mich 3 Stunden durch eine kranke, faszinierende, abstoßende, interessante Welt, 3 Stunden wurde mir eine Geschichte erzählt die absolut authentisch war, inszeniert von einem Meister-Regisseur, jede Kameraeinstellung saß so perfekt wie die Anzüge der einzelnen Protagonisten. Kleine Hänger gabs, ja, doch sind diese kaum schmerzhaft, denn jedem Hänger standen hundert positive Sachen gegenüber.
"Für Typen wie mich wäscht Las Vegas alle Sünden ab. Es ist wie eine moralische Autowäsche."
[...Ruhm...][...Hochschätzung...][...Habgier.] 

8.5/10

Montag, 12. März 2012

Fader Thriller mit Roter Drache


von Brett Ratner, mit Anthony Hopkins, Edward Norton, Ralph Fiennes, Emily Watsonm, Harvey Keitel

"Ich bin kein Mensch. Ich begann als einer, aber jedes Lebewesen, das ich verändere, macht viel mehr aus mir als nur einen Menschen, wie sie sehen werden."

Ein Psychopath. Ziemlich stark. Schüchtern. Mordet nach einem bestimmten Muster. Zerschlägt die Spiegel am Tatort weil er entstellt ist, oder sich so fühlt. Die Frauen der Familien sind der Fokus seiner Morde, die anderen Familienmitglieder nur Statisten. Er mordet nur bei Vollmond. Es hat etwas mit dem Gemälde von Blake zu tun, "Der große Rote Drache und die Frau, mit der Sonne bekleidet" heisst es. Doch was? Das sind die Gedankengänge des FBI-Ermittlers Will Graham, der berühmt berüchtigte Will Graham der auch den Kannibalen Hannibal Lecter überführt hat. Dafür bekannt, das er sich in die Welt eines Psychopathen versetzen kann, wurde er für diesen Fall aus dem Ruhestand zurück geholt und auf die Jagd nach einem Gestörten geschickt.
Ein Film ist ein Film und ein Buch ist ein Buch, doch Vergleichen kann man trotzdem, vor allem hier, wo man versucht hat ein Meisterwerk eines Romans zu verfilmen, wo man versucht hat eine detailreiche Psychoanalyse eines Verstörten Serienmörders zu übernehmen. Doch leider enthält der Film dem Zuschauer eine Menge Informationen, die nur der Leser des Buches kennt, vor, leider gestaltet man den Film so, das man sich für die breite Masse interessant machen möchte, also so, das man nicht all zu kompliziert voran geht. Thomas Harris, der Autor, hat das jedoch ganz anders gemacht, er hat mit seinem Fachwissen geglänzt und ist bis ins kleinste Detail gegangen, vor allem was den Mörder Francis Dolarhyde(super gespielt von Ralph Fiennes) angeht, hat er gezeigt welch ein Psyche solch ein Mensch in sich trägt und auf wunderbarste Weise gezeigt wie so jemand denkt, er ist mit die interessanteste Figur der Geschichte, von Schizophrenie und der Angst vor der Vergangenheit, in der er misshandelt wurde besessen, kämpft er mit und gegen den "Roten Drachen". Die Besetzung der Figuren ist wirklich große Klasse, Edward Norton passt zwar nicht ideal in die Rolle des Will Graham, doch schafft er es selbst aus dieser Situation hinaus den Zuschauer zu überzeugen. Harvey Keitel, Hopkins, Hoffman, Miss Emely Watson(bezaubernd wie eh und je) und der Rest tun ihr übriges, doch leider hätten sie mit einer wirklich ausführlichen Geschichte viel mehr geglänzt, und einen Thriller hätten schaffen können, den man zu den besten des Genres zählt. Doch hätte, könnte, würde, leider wars nicht so. Eine atmosphärisch dichte, schnörkelos inszenierte Geschichte, die jedoch nicht den fehlenden Inhalt verheimlichen kann, bescherrt eine Thrillerkost mit fadem Nachgeschmack.

6/10

Freitag, 9. März 2012

Kino in Spielform:


Mass Effect 2

Wie es bei mir schon mit dem Western-Genre war, ging es mir genauso mit dem Sci-Fi-Genre, ich konnte ihm nie viel abgewinnen, Klassiker wie "Alien" haben mich absolut kalt gelassen, das Design, die Atmosphäre, all das fand ich nie faszinierend. Nach ein paar Sci-Fi-"Klassikern" hatte ich dann auch keine Lust mehr auf das Genre, bin dann bewusst vielen Filmen aus dem Weg gegangen, ich hätte so auch weitergemacht, bzw. ich würde dem Genre weiterhin skeptisch gegenüberstehen, wenn da nicht zwei kleine Worte wären. Mass und Effect. Kein Film, sondern mal wieder ein Spiel was mir eine neue Welt offenbarte, welches mir eine Welt schmackhaft machte und mein Herz höher schlugen lies. Und das obwohl, wie ich zugeben muss, mich das Spiel anfangs echt kalt gelassen hat, es hat ein paar Stunden Eingewöhnungszeit gebraucht bis ich mich auf das Abenteuer durch die Galaxis eingelassen hatte. Niemals hätte ich weitergespielt wenn ein Freund mich nicht dazu animiert hätte, danke an der Stelle, denn ich hätte sonst eine wirklich epische Geschichte verpasst. Episch in dem Sinne das sie mit einem "Wow" im Munde erlebt wird, aber nicht weil unbedingt etwas innovaties erlebt wird, das Spielprinzip ist klar strukturiert: Held muss den Bösen Feind, der eine Gefahr für das Universum darstellt, auslöschen. Dieses Grundgerüst wurde jedoch wunderbar erweitert, mit spannenden Nebenmissionen, einzigartigen Charakteren, einwandfreien Dialogen, adrenalingeladener Action. Mass Effect 2 ist ein Erlebnis durch und durch, ein Spiel das die Elemente des RPG und des Shooters auf unglaubliche, nicht perfekte, aber unglaubliche Weise vereint. 


Um was es in der Geschichte geht? Epic. Nicht nur über das Spiel lesen, sondern einfach die CD kaufen, in die Konsole schmeißen und genießen:


Auf einmal fand ich Sci-Fi toll, aufregend und faszinierend, ich betrachtete es als eine wunderschöne neue Welt mit der ich mich nur zu gerne beschäftigen möchte. Und dazu hat man in Mass Effect 2 die absolute Möglichkeit, denn mit einer ziemlich langen Laufzeit(mit ca. 30 Stunden sollte man rechnen) kann man die Detailverliebtheit von Macher Bioware sehr lange genießen. Vor allem die Dialoge haben es mir angetan, und die damit verbundene Auswahlmöglichkeit der Antworten, man kann sich den Dialog selber zurechtlegen und somit den Verlauf der Geschichte etwas beeinflussen und sich entscheiden ob man den bösen oder den guten Helden spielen möchte. Ebenfalls ein Punkt der zu gefallen vermag: Man darf als Held auch seine Böse seite raushängen lasse, wenn man es denn möchte. Beispiel: Bei einem Verhör kann man entweder gelassen reagieren oder mal handgreiflich werden um die Antworten, die man möchte, schneller zu kriegen. Man kann nicht wirklich entscheiden was am besten am Spiel ist, wenn man an die Geschichte denkt, denkt man auch automatisch an die damit verbundene Musik die verwendet wird(und einfach unglaublich gut ist), die Dialoge erinnern einen immer an die Charaktere - die Charaktere. Der Punkt wo sich Bioware wohl selber übertroffen hat, denn sie besitzen eine beachtliche Persönlichkeitstiefe, und das ist anhand der Menge der Charaktere die man kennenlernt wirklich erstaunlich.


Als Anfänger hat man auch gar keine Probleme reinzukommen, die Tastenbelegungen sind schnell erklärt und dann kann man auch schon Jagd auf Söldner, Aliens und andere Bösewichten machen, die Gefechte sind wirklich spaßig, Explosionen bescheren eine wundervolle Actionatmosphäre die man gar nicht mehr missen möchte. Da das Game aber eben auch auf Zwischenmenschlicher Basis spielt, kann man mit den Persönlichkeiten Freundschaften aber auch Romanzen eingehen. Ja, ihr habt richtig gehört, es gibt Sex! Zwar nur einmal im Spiel(mit wem dürft ihr selber entscheiden), und auch ziemlich zensiert(ist ja nunmal auch kein Porno) doch ist die Idee ziemlich gut, vor allem weil andere Spiele auf sowas keinen großen Wert legen. Ich kann es nicht oft genug erwähnen, die Figuren sind mit das interessanteste am Spiel, jeder hat seine eigenen Abgründe, seine eigenen Wünsche, jeder steht für ein Ideal ein, jeden muss man zu verstehen zu versuchen, jeden möchte man verstehen...ganz Groß wie hier der "Cast" aussieht. Was einem aber mit der Zeit auffällt ist, das da auch hätte mehr gehen können, das Spiel ist viel zu klar konstruiert, man muss z.B. Person XY in sein Team holen, und für diese Person dann noch eine so genannte "Loyalitätsmission" machen damit sie dir wohl gesinnt sind, so "arbeitet" man einfach jeden ab. Oder es wiederholen sich ständig Dialoge,  bis man neue freigeschaltet hat können schonmal Stunden vergehen, da kommt Frust auf wenn man extra zu Person XY rennt und man immer wieder: "Ich bin gerade beschäftigt, lassen sie uns später reden" hört.


Aber das sind Sachen die man erst nach dem 2ten oder 3ten mal durchspielen merkt(ja, ME2 ist perfekt zum mehrfachdurchspielen konzipiert), beim ersten Mal stimmt einfach (fast) alles, ein Erlebnis wie es sein sollte, echtes "Spiel"filmkino der extraklasse, ein Weltraumepos wie man es noch zuvor durchlebt hat, man wird auf die Probe gestellt und man erfährt, so komisch sich das nun auch anhören mag, eine Menge über sich selbst, denn die Entscheidungen die man treffen muss, regen desöfteren zumnachdenken an.

9.5/10

Donnerstag, 8. März 2012

Beklemmendes und faszinierendes Knastdrama mit Carandiru



Ein Gefängnis in Brasilien, São Paulo. Es herrscht ein Aufstand der Insassen, das Chaos regiert, selbstgebastelte Messer wandern in den Händen ihrer Führer durch den Gebäudekomplex, Feuer werden gelegt, Drogen konsumiert. Ein Polizeiaufgebot stoppt diese, nicht entschuldbare, Störung der Ordnung. Sie stoppt sie blutig, Leichen stapeln sich. So gehört es sich, das sind Verbrecher die nichts anderes verdient haben, Verbrecher die es darauf angelegt haben. Das sollte man denken. Doch nicht alle Kriminellen sind auch diejenigen, die hinter Gittern sitzen. In einer erschreckenden und zugleich faszinierenden Reise durch das Gefängnis namens Carandiru lernt man die Insassen kennen, sie erzählen von ihrem Leben und weshalb es dazu kam wie sie wohl den größten Teil ihres Lebens im Gefängnis verbringen müssen. Geknechtete Seelen, jedoch keine hassenswerten Objekte wie man denken möchte, wie man in unzähligen Filmen immer wieder eingetrichtert kriegt, natürlich sitzen sie nicht ohne Grund im Gefängnis, dennoch sollte man nicht immer auf dem ersten Eindruck sitzen bleiben.

"Ich wusste das viele dieser Männer ihren Opfern gegenüber keine Gnade gezeigt hatten, aber dafür gibt es Richter in unserer Gesellschaft, und ich durfte mir kein Urteil anmaßen. Gleichzeitig stellte sich mir die Frage, was mich das überhaupt anging. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder ich vergaß es, oder ich ging wieder zurück."

Dieses Zitat stammt von dem Schauspieler Luiz Carlos Vasconcelos der einen Arzt verkörpert. Jedoch zitiere nicht nur ich ihn, denn Luiz zitierte ebenfalls den wirklich lebenden Arzt, einen Mann, einen kleinen Helden in dieser Welt. Er ist jahrelang ehrenamtlich in dieses Gefängnis gegangen, wollte helfen, hat die unmenschlichen Lebensbedingungen gesehen, hat ein Gefängnis gesehen das für nur 3000 Menschen vorgesehen war, dennoch für über 8000 genutzt wurde und wollte zumindest gegen die dadurch entstandenen Krankheiten ankämpfen. Vor allem wollte er die Gefahren von Aids klar machen, und wie man sich davor schützen kann. Unzählige dürften ihm sein Leben verdanken. Doch er war mehr als ein Arzt. Er wurde ein Freund der Gefangenen, hörte Geschichten die nur wenige persönlich erzählt bekommen, Geschichten von schlimmen Kriminellen - doch er hat mehr als die böse Seite gesehen. Und genauso sieht man in diesem Film nicht nur die schlechten Seiten solcher Menschen, hier wurde wohl einer der authentischsten Knastfilme überhaupt gedreht, das Leben in dieser kleinen Hölle lässt den Zuschauer absolut nicht kalt, im Gegenteil, man wird noch lange darüber nachdenken. Es werden natürlich auch bekannte Knastfilmelemente verwendet, es ist nunmal auch so das innerhalb der Gefängnismauern Menschen umgebracht werden, doch die Gründe dafür sind meist verständnisvoller als man denken mag. Eines Tages kam es zu einer Revolte, zu einer größeren als es in einem brasilianischen Gefängnis üblich sein. Es sind über 110 Menschen ums Leben gekommen. Kaum jemand davon zeigte Gegenwehr, die Messer die sie mit sich führten fielen auf den Boden als sie die maskierte Polizeieinheiten gesehen haben. Kein einziger der 'Gesetzeshüter' verlor sein Leben oder wurde verletzt. Da fragt man sich doch, in wem ein größeres Monster steckt.

9/10